20.37

Abgeordnete Angelika Kuss-Bergner, BEd (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Ministerin! Geschätzte Damen und Herren! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Wenn man eine Familie hat, in einer Partnerschaft lebt – in meinem Fall würde man das als Ehe bezeichnen –, Verantwortung für Kinder übernimmt, weiß man, was es heißt, Verantwortung zu tragen und nicht egoistisch alleine für sich, sondern in partner­schaftlichen Diskussionen Entscheidungen zu treffen, die ein gemeinsames Familien­leben fördern.

Im Familienausschuss sind wir auch dafür da, gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, innerhalb derer sich Familien bewegen und entwickeln können. Meine Damen und Herren, Rechtsansprüche zu beschließen ist zwar etwas Nettes, muss aber nicht immer die gewünschten Auswirkungen haben.

Die Väterkarenz, die Frau Ministerin hat es angesprochen, wurde vor Jahrzehnten ein­geführt, wird aber trotzdem nicht übermäßig – nur von knapp 20 Prozent – angenom­men. Die größte Herausforderung, mit der wir zu kämpfen haben, ist aber, dass wir ein modernes Familienbild nicht gesetzlich beschließen können. Ein modernes Familien­bild braucht auch ein gesellschaftliches Umdenken – das sind nicht meine Worte, das sind die Worte unserer Familienministerin.

Meine Damen und Herren, ich durfte Frau Bundesministerin Bogner-Strauß als eine Frau kennenlernen, für die partnerschaftliche Entscheidungen wichtig sind und für die es auch wichtig ist, Frauen zu fördern und ein Familienbild hochzuhalten, bei dem Partnerschaft nicht nur ein Wort ist.

Eine höhere Väterbeteiligung entspricht solch einem modernen Familienbild, und das soll auch entsprechend unterstützt werden. Familie und Kinderbetreuung sollen für die Zukunft kein reines Frauenthema mehr sein.

Wir haben im Familienausschuss auch intensiv über Väterkarenz und Papamonat dis­kutiert, und ich bin sehr froh darüber, dass dieses Thema auf höchster Ebene besprochen wird. Die zuständigen Bundesministerinnen Frau Bogner-Strauß, Frau Hartinger-Klein und Frau Schramböck sind dabei, ein Modell für einen Rechtsanspruch auf einen Papamonat zu entwickeln. Dieses ressortübergreifende Agieren wird auch, davon bin ich überzeugt, zu einem entsprechenden Gesetzesvorschlag führen. Wichtig bei diesem Vorgehen ist nicht nur ein gemeinsames Vorgehen, wie in partnerschaftlichen Familien, sondern wichtig ist auch, auf die Herausforderungen für kleine und mittlere Betriebe mit wenigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Rücksicht zu nehmen sowie auf EU-rechtliche Entwicklungen zu achten.

So wie in der Familie untereinander vieles ausgeredet wird, wollen wir das auch hier tun, denn ohne einen starken Wirtschaftsstandort gibt es keine Arbeitsplätze mit Rechtsanspruch auf irgendetwas. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

20.41

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Herr Abgeordneter Rossmann ist zu Wort gemel­det. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.