19.42

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Sehr geehrte Frau Kollegin Hammerschmid, ich muss Ihnen zunächst einmal in mehreren Punkten recht geben, aber bevor ich Ihnen detailliert recht gebe, will ich noch ein anderes Thema ansprechen, das in diesem Gesetzeswerk, das wir jetzt beschließen, ebenfalls behandelt wird, das ist eine Änderung bei der Matura, eine ganz kleine Änderung: Die jungen Damen und Herren, die die neuen Beispiele bekom­men werden, werden diese auch wirklich neu bekommen, und die neuen Beispiele sind auch besser; nicht besser in der Hinsicht, dass sie einfacher geworden wären – es ist das Fach Mathematik, das behandelt wird –, sondern besser insofern, als sie sprach­lich besser geworden sind.

In diesem Ministerium gibt es in Wirklichkeit mehrere Aufgabenfelder, nämlich Auf­gaben, die man sehr schnell, sehr rasch erledigen muss, und Aufgaben, die mittelfristig erledigt werden müssen. Sehr schnell und sehr rasch erledigt werden mussten erstens die Angelegenheit mit den Deutschförderklassen und zweitens die Sache mit der Matura, insbesondere weil in Mathematik eine starke Volatilität des Durchkommens vorhanden ist, die sich nicht erklären lässt, außer durch die Tatsache, dass vielleicht in sprachlicher Hinsicht Ungleichheiten da sind.

Das ist dank der Initiative des Herrn Bundesministers geschehen, der ja auch einen wirklichen Schulfachmann zurate gezogen hat, Herrn Dr. Scholz, der ja mathematisch nicht geradezu musikalisch ist, aber gerade deshalb gut gewählt ist, weil er durch die Länder gezogen ist und sich angehört hat, was die Bedürfnisse sind.

Ich kenne die neuen Beispiele nicht, ich kenne sie Gott sei Dank nicht, denn da müsste ich ja einen Eid schwören, dass ich sie nicht verrate, und das will ich mir gar nicht antun. Ich kenne sie also nicht, aber ich habe mir sagen lassen, es wird jetzt besser werden.

Frau Kollegin Hammerschmid, das ist natürlich wieder ein Versuch. Wissen Sie, wir sind diejenigen, die sich wirklich bemühen und das versuchen. Es gibt ja andere, die aus ideologischen Gründen sagen: Das kann überhaupt nicht gehen, das machen wir gar nicht!

Jetzt komme ich auf die Deutschförderklassen zu sprechen: Sie haben vollkommen recht, ich habe mich geirrt. Ich habe mich geirrt, ich hatte geglaubt, es würde besser gehen. Es hat sich gezeigt, dass der Bedarf wirklich sehr groß ist. Er ist wirklich sehr groß; und man hat vorher nicht hingeschaut, das habe ich auch festgestellt. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.) Man hat vorher nicht hingeschaut, und wenn die Deutschförderklassen nicht gekommen wären, würden noch weniger Kinder Deutsch können.

Wenn Sie sich die Zahlen genauer anschauen, werden Sie feststellen: Es ist tat­sächlich so, die sind nicht so gut, wie ich es gehofft hatte, aber es gibt unglaubliche Unterschiede. Neue Mittelschulen in Kärnten: 100 Prozent steigen auf, haben also die Deutschförderklassen positiv erledigt. Komischerweise sind es in den Nachbar­bun­desländern Steiermark und Tirol ganz wenige. (Abg. Hammerschmid: Stimmt ja nicht!) – Ich habe die Zahlen da. Ich habe die Zahlen vom Ministerium bekommen. Wollen Sie mir erklären, das Ministerium hat mir etwas Falsches gesagt?

Neue Mittelschulen, Kärnten: 100 Prozent. – Es ist wirklich so. Bei den Volksschulen in Oberösterreich: gute Ergebnisse; in Niederösterreich: interessanterweise gar nicht so gute. Es gibt eine starke Volatilität. Das liegt vielleicht auch daran, dass man das Standardmesssystem noch nicht eingeführt hat. Es wird eingeführt werden, und es wird eine große Hilfe für die Lehrerinnen und Lehrer sein, von denen ich wirklich sagen muss – und da muss ich Ihnen ebenfalls recht geben, Frau Kollegin Hammerschmid –: Sie strengen sich wirklich über die Maßen an. Das ist wirklich bemerkenswert und sehr gut, und man kann den Lehrern – männlich, weiblich –, nur herzlichst dafür danken, dass sie sich diese Arbeit antun. Sie tun es ja für uns und für das Land. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Nebenbei bemerkt: Die Lehrer werden jetzt noch weiter gefordert werden, fürchte ich, denn jetzt müssen sie auch noch diese Tests durchführen. Wir wollen aber hoffen, dass diese Testarbeit relativ wenig Aufwand ist. Es wird jetzt schon so viel getestet, meine sehr verehrten Damen und Herren, man muss da aufpassen, der Herr Minister weiß das ganz genau: Mit Fiebermessen kriegt man die Grippe nicht weg. Man muss Fieber messen, darf aber nicht nur Fieber messen. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Wir werden weiter versuchen, die Deutschförderklassen besser zu machen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, natürlich ist das eine Aufgabe, die schnell erledigt werden muss. Es war ein Crashkurs, den man eingeführt hat. Es kann sein, dass wir noch nicht das Optimum hergestellt haben – durchaus möglich –, aber wir bemühen uns darum, das zu tun. Wir hören auch von verschiedenen Seiten – ich bin auch durch die Länder gezogen, ich habe es von einer Wiener Volksschuldirektorin gehört –, es sei großartig, wie das bei ihnen funktioniert; andere sagen: Ich habe große Schwierigkeiten! – Das sehen wir alles ein. Wir werden uns weiterhin bemühen, weil wir offen sind und nicht ideologisch verbrämt wie irgendwelche Leute, die sagen: Wir sind die Experten!

Glauben Sie mir, ich kenne den Wissenschaftszirkus. Viele Experten kommen, weil sie Mitläufer sind, gewissen Zeitgeistideen folgen und nichts anderes machen. (Ruf bei der SPÖ: Da werden sich viele bedanken!) Sie können nur denen vertrauen, bei denen Sie wirklich das Empfinden haben – wie bei Herrn Dr. Scholz –: Das ist jemand, der vom Innersten her von der Wahrhaftigkeit getragen ist und von Schule auch etwas versteht! Diese Experten sagen uns: Es ist gut, was ihr gemacht habt, macht weiter so! Ihr werdet mit den Deutschförderklassen dafür sorgen, dass sich die Kinder in diesem Land integrieren können, gute Österreicher werden und dann Steuern zahlen und unserem Land – sich selber und auch unserem Land – weiteren Wohlstand ver­schaffen werden! – Und das ist das Ziel dieser ganzen Aktion. – Ich danke Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

19.48

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Herr Abgeordneter Hoyos-Trauttmansdorff gelangt zu Wort. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.