17.06

Abgeordnete Elisabeth Feichtinger, BEd BEd (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Ministerin! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Unseren Planeten kann man nicht wie ein Haus abreißen und einfach durch ein neues ersetzen. Wir haben nur diesen einen Planeten. Doch leider gerät unsere Lebensgrundlage im­mer mehr durch Naturkatastrophen, Klimawandel oder Insektensterben in Gefahr. All das sind unleugbare Fakten, die nicht wegzudiskutieren sind. Fakt ist, wir haben jetzt noch die Möglichkeit, die Trendwende zu schaffen, doch bald ist der Punkt gekommen, an dem dies nicht mehr möglich ist.

Ich habe jedoch nicht den Eindruck, dass sich die Bundesregierung des Ernstes der Lage bewusst ist – ganz im Gegensatz zu den vielen Tausenden jungen Menschen, die jeden Freitag auf die Straße gehen und dafür eintreten, dass endlich der Klima­schutz ernst genommen wird. Leider gibt es seitens der Bundesregierung viele Ankün­digungen, doch wenig konkrete und ernst gemeinte Maßnahmen. Wie viele Klimagipfel braucht es noch, um sich endlich des Ernstes der Lage bewusst zu werden?

Das Umweltbundesamt bestätigt, dass ohne zusätzliche Maßnahmen die gesteckten Ziele im Bereich des Klimaschutzes nicht erreicht werden können. Als Imkerin sehe ich tagtäglich, wie sensibel die Umwelt bereits auf kleine Veränderungen reagiert und wel­che Folgen dies mit sich bringt. Es ist schon komisch, dass die Biolandflächen immer größer werden, doch sich die Menge an chemisch-synthetischen Pestiziden nicht ein­deutig verringert. (Beifall bei der SPÖ.)

Was bedeutet das? – Das bedeutet, dass der Einsatz pro Hektar sogar zunimmt. Der Grüne Bericht, der eine der wichtigsten Arbeitsgrundlagen für uns darstellt, zeigt es ganz, ganz deutlich. Das hat nicht nur massive Auswirkungen auf die Tier- und Pflan­zenwelt, sondern es hat auch massive Auswirkung auf uns Menschen. Erst kürzlich wurde dem global agierenden Konzern Monsanto in einem Musterprozess Schuld dafür zuerkannt, dass das von ihm vertriebene Unkrautvernichtungsmittel Roundup tatsäch­lich für die Krebserkrankung eines Klägers verantwortlich ist.

Für Österreich bleibt angesichts dessen zu hoffen, dass alle politischen Parteien ge­meinsam an einem Strang ziehen und geschlossen hinter unserer biologischen Le­bensgrundlage und hinter unserer Umwelt stehen. Diese Pestizide müssen flächende­ckend von den Feldern verschwinden, und das sofort. Unsere Jugend erkennt, was un­sere Umweltministerin immer noch zu ignorieren scheint.

Mit den Worten der Klimaaktivistin Greta Thunberg: „Wir können die Welt nicht retten, indem wir uns an die Spielregeln halten. Die Regeln müssen sich ändern, alles muss sich ändern, und zwar heute.“ (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Cox.)

17.08

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Leicht­fried. – Bitte.