19.07

Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger: Frau Prä­sidentin! Hohes Haus! Ich darf mich bei den Abgeordneten Strasser und Linder sowie bei Frau Abgeordneter Doppelbauer sehr herzlich für diesen Antrag bedanken. Öster­reich hat massiv von verstärkter EU-Integration und vor allem auch von Handelsaus­weitungen profitiert. Zentral ist für uns natürlich, vor allem auch im Sinne der österrei­chischen Bäuerinnen und Bauern, dass wir Handelsregeln aktiv mitgestalten und dass wir sie vor allem auch im Sinne unserer hohen Standards verankern.

Exporte sind für ausgewogene Agrarmärkte Absatzmöglichkeiten und vor allem eben auch für unsere Erzeugerpreise in Österreich mittlerweile essenziell. Das Volumen ös­terreichischer Agrar- und Lebensmittelexporte ist seit 1990 von 1 Milliarde Euro auf über 11 Milliarden Euro im Jahr gestiegen und hat sich somit auch um einiges besser entwickelt als beispielsweise der Export von Industriegütern. Das, worum es der öster­reichischen Landwirtschaft aber vornehmlich geht, ist die Qualitätsproduktion und sind vor allem veredelte Produkte, die somit auch eine höhere Wertschöpfung erzielen kön­nen. Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und in der Verarbeitung sind natürlich sehr zentral.

Das Thema der Qualitätssiegel und der Kennzeichnungen spielt naturgemäß eine ganz entscheidende Rolle. Das AMA-Gütesiegel und das AMA-Biosiegel sind staatlich zer­tifizierte Siegel und eine Erfolgsgeschichte, um die uns manche anderen Mitgliedstaa­ten der Europäischen Union beneiden. Wenn klar ersichtlich ist, woher der Rohstoff in österreichischen Lebensmitteln kommt, dann fördert das natürlich auch den Absatz im In- und Ausland. Der Export von Qualitätsprodukten ist für Österreich eine agrarökono­mische Notwendigkeit. So wird derzeit beispielsweise jeder zweite Liter österreichische Milch exportiert, 60 Prozent der Erzeugnisse werden vor allem in Deutschland oder in Italien verwendet.

Gerade den geschützten Herkunftsbezeichnungen kommt da auch eine ganz besonde­re Bedeutung zu. Österreich ist mit einigen Alleinstellungsmerkmalen beim Agrarexport sehr erfolgreich, Beispiele sind die Gentechnikfreiheit im Anbau, der hohe Anteil von Bio- und Berglandwirtschaft, saubere Umwelt und vor allem eben auch unsere Land­schaften, die nicht nur als Grundlage für die Agrarexporte, sondern vor allem auch für den Tourismus in Österreich ein echter Erfolgsfaktor sind.

Die konstant steigenden Exportzahlen sprechen eindeutig für den Erfolg der bisherigen Strategien im Rahmen unserer Exportinitiative für Agrarprodukte und Lebensmittel, bei­spielsweise wird für die Erleichterung bei den Veterinärzertifikaten durch das Büro für veterinärbehördliche Zertifizierung Sorge getragen. Darüber hinaus wird das Bundes­ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus bis Herbst 2019 ein umfassendes Au­ßenwirtschaftskonzept unter anderem mit dem Schwerpunkt Agrarprodukte und Le­bensmittel erarbeiten. Uns geht es darum, dass in Zukunft für die Konsumentinnen und Konsumenten leichter ersichtlich ist, woher Rohstoffe stammen, egal ob das in den Kantinen ist, also beim Außerhausverzehr, oder vor allem eben auch bei verarbeiteten Lebensmitteln. Auch diesbezüglich wird die Bundesregierung einen Schwerpunkt setzen.

Ich darf aber vor allem auch allen österreichischen Bäuerinnen und Bauern ein herzli­ches Dankeschön dafür sagen, die für diese Exportschlager wirklich verantwortlich sind, dass sie mit ihrer sehr harten Arbeit von Vorarlberg bis ins Burgenland dafür Sor­ge tragen, dass wir im In- und Ausland mit perfekten, hervorragenden, qualitativ hoch­wertigen Lebensmitteln versorgt sind. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Ab­geordneten der FPÖ.)

19.11

Präsidentin Doris Bures: Jetzt ist Herr Abgeordneter Klaus Lindinger zu Wort gemel­det. – Bitte, Herr Abgeordneter.