22.29

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Ich halte es ebenso wie meine Vorrednerinnen und Vorredner für richtig, die Ausbildung von Pa­tentanwältInnen zu aktualisieren und auf neue Füße zu stellen.

Künftig ist, wir haben es schon gehört, neben dem naturwissenschaftlichen Studium auch das Absolvieren von Lehrveranstaltungen im rechtswissenschaftlichen Bereich ein Ausbildungserfordernis. Ich denke, das ist wichtig, damit die PatentanwältInnen noch fitter im Job sind und den europäischen und internationalen Entwicklungen auch wirklich gerecht werden. Wir unterstützen die Novelle.

Ich möchte jetzt noch kurz ausführen – auch wenn es spät ist –, was es sehr überspitzt formuliert eigentlich braucht, damit Patentanwältinnen und Patentanwälte einen Job haben. Was braucht es davor? – Es braucht motivierte, kreative, wissbegierige Men­schen. Es braucht Forscherinnen und Forscher. Wie schaffen wir, dass wir noch mehr Menschen in die Forschung bringen, noch mehr Menschen in die Entwicklung bringen, in die Technik bringen? – Ich denke, das beginnt ganz früh, schon in ganz jungen Jah­ren. Sie wissen, Kinder sind ungemein wissbegierig, neugierig, möchten etwas entde­cken, und das sollte man auch im Kindergarten und in den Schulen unterstützen und fördern. Es gibt genügend sehr motivierte und engagierte Pädagoginnen und Pädago­gen, die Angebote haben und Angebote schaffen. Wir wissen aber alle, dass das be­stehende System nicht immer so ist, dass man ausprobieren, scheitern und wieder ausprobieren darf.

Deshalb, glaube ich, ist es ganz, ganz wichtig, gerade Kinder zu motivieren, dass sie experimentieren, dass sie ausprobieren und forschen dürfen, und dass ihnen diese Wissbegier nicht vorzeitig abgedreht wird. (Beifall bei der SPÖ.)

Im zweiten Bereich ist es zentral, dass man noch mehr Menschen motiviert, auch den Beruf Forscherin oder Forscher zu wählen – gerade am heutigen Girls’ Day. Sie wissen alle, es gehen immer noch weniger Mädchen in die Technik und die Naturwissenschaft. Da sind wir als Politiker und als Gesellschaft immer noch gefordert, Mädchen und Frauen zu motivieren, zum Beispiel ein Mint-Fach zu studieren, in die Forschung zu gehen.

Drittens braucht es aber, wenn man sich dafür entscheidet, gute Rahmenbedingungen, gute Arbeitsbedingungen, gute Bezahlungen. Wir wissen alle, oftmals sind junge For­scherInnen mit Kettenverträgen konfrontiert, sie arbeiten in prekärer Beschäftigung – und davon kann niemand leben.

Das heißt, wir haben viel zu tun. Herr Minister, ich darf Sie auffordern, gemeinsam mit Ihren RegierungskollegInnen einiges auf die Füße zu bekommen, damit die wichtigste Ressource, nämlich Bildung, Wissenschaft und Forschung, garantiert bleibt. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

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