13.44

Abgeordneter Ing. Markus Vogl (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frauen Minis­terinnen! Hohes Haus! Heute haben wir einen historischen Tag, weil wir es endlich schaffen, für junge Familien in unserem Land einen Rechtsanspruch auf einen Papa­monat – beziehungsweise ist es in Wirklichkeit ein Babymonat, weil er ja für alle Formen der Beziehungen offensteht – im Gesetzesrang zu erreichen.

Ich gehöre zu jener Generation von Männern, bei denen es damals üblich geworden ist, dass sich die Türen der Kreißsäle langsam auch für Männer geöffnet haben. Es war im ersten Moment eine gewisse Verunsicherung der Männer da: Gehen wir jetzt zur Geburt mit oder nicht? Man hat aber sehr rasch gesehen, dass sich dieser Trend durchsetzt, weil es schon etwas Besonderes ist. Natürlich ist es noch mehr an Beson­derheit, wenn Frauen über neun Monate erleben, wie sich in ihrem Körper ein Mensch entwickelt, aber diese ersten Momente des neuen Lebens als Vater miterleben zu dürfen, schafft schon auch eine enge Verbindung und etwas Besonderes zwischen dem Kind und dem Vater.

Es ist hier angesprochen worden, dass das jetzt alles so kompliziert ist, was wir fordern. In Wirklichkeit ist es gar nicht kompliziert. Wir alle miteinander, die Kinder gekriegt haben, wissen, dass die ersten Wochen eine massive Umstellung in unserem Leben sind. Der Tagesrhythmus ändert sich ganz gewaltig, weil auf einmal nicht mehr die eigenen Interessen im Vordergrund stehen, sondern das kleine Kind, das kleine Lebewesen den Lebensrhythmus vorgibt. Was wir wollen, ist das, was eigentlich die jungen Väter oder die Jungen, die in einer Beziehung sind, einfach auch wollen, nämlich gemeinsam die ersten Wochen dieser gemeinsamen Herausforderung gestal­ten zu können, gemeinsam die Zeit der ersten Wochen nach der Geburt erleben zu dürfen.

Da ist es halt am einfachsten, wenn man einen Rechtsanspruch schafft, weil es nichts Einfacheres auf der Welt gibt, als einen Anspruch auf etwas. Das schaffen wir mit diesem vorliegenden Gesetzentwurf, und es ist schön zu erleben, dass sich hier die Vernunft durchsetzt, dass wir hier eine Mehrheit finden.

Mein Wunsch ist nur: Wir haben in diesem Land jetzt 25 Jahre erlebt, wie sich dieser Prozess fortgesetzt hat. Wir erleben derzeit, dass rund 7 Prozent der Väter bereits diesen Papamonat in Anspruch nehmen. Ich hoffe nur, dass wir nicht weitere 25 Jahre brauchen, damit es fast alle Väter machen, sondern dass diese Veränderung deutlich schneller gehen wird. Wir sorgen dafür, dass Geschwindigkeit da ist. Wir werden diese Veränderung vorantreiben. Heute ist, wie gesagt, ein guter Tag für die Familien in Österreich. (Beifall bei der SPÖ.)

13.47

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Schimanek. – Bitte schön.