20.33

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bun­des­minister! Geschätzte Damen und Herren! Der vorliegende Antrag und die Anträge zu diesem Tagesordnungspunkt befassen sich damit, ob wir im Rahmen der inter­nationalen Zusammenarbeit am Zusammenwirken zum Erhalt der Regenwälder durch Ausgleichszahlungen an Grundeigentümer teilnehmen sollen. Ich glaube, es ist ein wichtiges Zeichen, auch als Republik Österreich im internationalen Kontext auf den Erhalt und Schutz der Regenwälder hinzuwirken. Wenn das, so wie es bei vielen UNO-Deklarationen ist, im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit stattfindet, werden wir dem auch nachkommen.

Wir sollten aber einen Fehler nicht machen, nämlich zu glauben, dass wir den Regen­wald schützen können, indem wir da oder dort mit der Geldkanne kommen. Wir sollten uns schon auch die Ursachen der Zerstörungen ansehen. Wir wissen, dass eine Hauptursache die landwirtschaftliche Produktion entlang des Äquators ist, deren Pro­dukte zum Teil nach Asien und Afrika gehen, wo es eine Lebensmittelversorgung gibt, die weit unter unseren Limits liegt. Dort wird der Bedarf ja nicht weniger werden, daher werden wir das auch nicht komplett zurückstellen können.

Wir müssen aber auch unsere Aufgaben lösen. Ich denke daran, dass wir gerade dabei sind, fossile Energieträger durch erneuerbare zu ersetzen. Gleichzeitig mischen wir in Europa Produkten aber Unmengen an Palmöl bei, anstatt heimische Produkte zu ver­wenden. Da müssen wir uns schon auch an der eigenen Nase nehmen und schauen, wie wir die europäische Produktion stärken können.

Da wir gerade von den Ölsaaten sprechen: Das wird ohne Pflanzenschutz nicht funk­tionieren. Man kann nicht auf der einen Seite sagen, dass man den Regenwald schüt­zen will, auf der anderen Seite aber die Produktion in Europa zerstören. Da sollten wir homogener werden.

Wir werden aber auch darauf achten müssen, eigene Biomasse entsprechend zu nützen, vor allem aus der Forstwirtschaft. In den Wäldern haben die Borken­käfer­kala­mitäten enorme Auswirkungen, und wir ermutigen die Produzenten momentan nicht wirklich, wenn wir das größte Biomasseheizwerk Österreichs in Simmering in Wien schließen. Rot-Grün dreht erneuerbare Energien in Wien ab, das ist unerträglich! Das wird den Regenwald nicht schützen und vor allem die Wiederaufforstung in Österreich nicht fördern. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir werden den Regenwald aber auch nicht schützen können, wenn wir die Produktion aus Europa hinaus verlagern, auf andere Kontinente, denn wir haben nur einen Planeten. Das heißt, wir müssen unsere Ressourcen effizient nutzen und können nicht permanent eine Extensivierung der Landwirtschaft vorantreiben und unsere Produk­tions­aufträge auf andere Kontinente überwälzen. Das findet momentan aber statt und deswegen wird Regenwald abgeholzt.

Das heißt aber auch, dass wir konsequent in unserer Politik sein müssen. Die Debatte zu den letzten Tagesordnungspunkten hat zum Vorschein gebracht, dass manche Abgeordnete sichtlich nicht an morgen denken, das sieht man an einigen Forderungen, die gekommen sind, vor allem was den Tierschutz und die Produktion tierischer Lebensmittel in Europa betrifft. Wir importieren Tierleid nicht, wir exportieren auch kein Tierleid, aber wir verursachen Tierleid auf anderen Kontinenten, wenn wir keine geord­nete Produktion in Österreich und Europa haben.

Wenn Sie das Käfigei aus Uruguay wollen, dann machen Sie so weiter! Verunmög­lichen Sie die Produktion in Österreich! Wenn Sie tatsächlich den Betrug an den Tieren wollen, machen Sie so weiter! Verunsichern Sie die Bäuerinnen und Bauern in Europa, in Österreich, und Sie werden als Ergebnis noch stärkere Abholzungen der Regen­wälder auf der ganzen Welt haben! Wir werden, wenn wir das nicht durch eigene Produktion entsprechend abdecken können, die Klima- und Umweltdebatte internatio­nal nicht ehrlich führen können und letztendlich mit den Folgen zu leben haben. (Beifall bei der ÖVP.)

20.37

Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Klaus Feichtinger. – Bitte.