12.14

Abgeordnete Pia Philippa Strache (ohne Klubzugehörigkeit): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Werte Abgeordnete! Liebe Zuseher der Übertragung! Die letzten Tage waren Tage geprägt von Verunsicherung und Sorge, und zwar auf so vielen Ebenen: zunächst die Sorge um die Gesundheit und die Sorge wegen eines neuartigen Virus, denn die Menschen machen sich Sorgen um ihre Lie­ben, um ihre Kinder und um ihre Eltern.

Es ist eine Verunsicherung, die einem kaum jemand nehmen kann. Die Bundes­regie­rung hat nun die Macht und auch die Verantwortung, relativ schnell Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu ergreifen. Natürlich wird es auch in dieser Situation immer Menschen geben, die sagen, es ist oder war nicht genug, nicht schnell genug, nicht genügend Vorsorge. Aber was ist denn in so einer Situation schon der absolut richtige Weg?

Die Republik befindet sich in einer ihrer schlimmsten Krisen – vor allem auch wirt­schaftlich gesehen. Die Krise gilt es nun aber gemeinsam zu meistern, es gilt, zu zeigen, wie stark der Zusammenhalt in Österreich in so einer Ausnahmesituation ist. 4 Milliarden Euro sind als Soforthilfepaket geschnürt worden, um den größtmöglichen wirtschaftlichen Schaden vorerst einigermaßen einzudämmen, doch auch da wird es die in Aussicht gestellten zusätzlichen Maßnahmen geben müssen. Es darf nicht bei diesen 4 Milliarden Euro bleiben, denn damit lassen wir unsere Unternehmer, die Österreich stark machen, im Stich. Da muss eine Verdoppelung her – und damit wird es auch noch nicht genug sein.

Dazu möchte ich relativ salopp formulieren, wie einst Bruno Kreisky: Ein paar Milliar­den mehr Schulden bereiten mir weniger schlaflose Nächte, als Hunderttausende Arbeitslose!

Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar!, und ich hoffe, daran hält man sich. Dieser Satz oder dieser Spruch soll mir aber bitte keineswegs als eine absurde Verschwö­rungstheorie ausgelegt werden. Absurde Verschwörungstheorien kursieren derzeit zur Genüge. Ich denke nur, dass Menschen spüren, wenn sie angelogen werden, und dass damit auch die Verunsicherung weiter zunimmt, was kontraproduktiv wäre.

Es gibt in dieser Zeit nur einen Appell an uns alle: Nehmen wir Rücksicht! Seien wir nicht panisch, sondern rücksichtsvoll! Bleiben wir zu Hause! Auch wenn es uns noch so widerstrebt, weil manche den Ernst der Lage noch immer nicht erkannt haben, aber: Meiden wir wirklich soziale Kontakte, so gut es geht! Es ist keine Coronaparty, es sind keine lustigen Ferien. Es ist leider eine ernste und notwendige Maßnahme, um Leben zu retten, so, wie es tagtäglich seit Wochen Ärzte und Ärztinnen machen, Pflegepersonal, freiwillige Helfer und viele mehr.

Es wurde heute schon so oft erwähnt, man kann es aber nicht oft genug betonen – an Tagen wie diesen wirkt zwar ein Danke wie eine kraftlose Hülle, aber trotzdem –: Tau­send Dank für euren großartigen Einsatz in diesen Stunden, ihr macht Unmögliches möglich! Helfen wir alle, seien wir verantwortungsvoll, zeigen wir, wie die Coronakrise solidarisch zu meistern ist! Halten wir Corona gemeinsam, aber in gewisser Weise auch einsam, zu Hause durch! Für die nächsten Tage gilt: gemeinsam einsam. Bleiben Sie alle gesund und glücklich! (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen sowie bei Abgeord­neten von NEOS.)

12.18

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Erwin Angerer. – Bitte.