14.00

Abgeordnete Bettina Zopf (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Geschätzte Mitglieder der Bundes­regierung! Liebe Abgeordnete! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseher der heutigen Nationalratssitzung! Wir alle hier haben einen Lottosechser gemacht, nämlich als wir in Österreich auf die Welt gekommen sind: Wir dürfen hier leben, in einem Sozialstaat mit einem extrem guten Gesundheitssystem und einer Pflichtversicherung, die uns alle schützt und die uns allen eine Gesundheitsversorgung sichert.

Ich bin stolz darauf, dass wir solch eine Bundesregierung haben, die im Umgang mit der Krise Vorbild für ganz Europa ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.) – Danke für euer effizientes und schnelles Handeln – nur deshalb können wir heute tagen und haben so wenige Tote zu beklagen!

Am 30. Dezember 2019 war ich bei einem Vortrag über bakterielle Infektions­krank­heiten in der Internationalen Akademie in Traunkirchen. Diesen Vortrag hat Professor Graninger gehalten. Professor Graninger ist österreichischer Infektiologe, Leiter der klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin im AKH in Wien. Seine Vor­träge hält er mit Hirn, Witz und Herz – und pechschwarzem Humor. In seinem Vortrag hat er darauf hingewiesen, dass die Globalisierung ein guter Nährboden für die Ver­breitung von Infektionskrankheiten ist. Zika, Sars und die Schweinegrippe werden nicht die letzten Krankheiten sein, die uns beschäftigen, hat Professor Graninger in seinem Vortrag mehrmals betont. Leider hatte er recht. – Wie oft ich in den letzten Wochen an diesen Vortrag gedacht habe, kann ich Ihnen gar nicht sagen.

In meiner Heimatgemeinde hat es lange Zeit null Coronafälle gegeben, mittlerweile haben wir einen Fall. Das zeigt uns, dass die Krise noch nicht zu Ende ist.

Immer wieder stelle ich fest, dass die Bevölkerung sehr diszipliniert ist, und ich möchte mich dafür auf diesem Weg bei allen recht herzlich bedanken. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ich bringe Ihnen ein Beispiel: Zu Beginn dieser Krise kam es zu einer Diskussion zwi­schen meiner 17-jährigen Tochter und ihren Großeltern. Meine Tochter sagte: Ihr bleibt daheim, ich bringe euch eure Einkäufe nach Hause! – Da habe ich gewusst, dass gerade auch unsere Jugend sehr wohl weiß, womit wir es zu tun haben und wer be­sonders gefährdet ist.

Die Solidarität in der Bevölkerung ist groß, und es ist uns allen bewusst, dass uns die Krise in der nächsten Zeit viel abverlangen wird. Nichtsdestotrotz: Wo Schatten ist, ist auch Licht, wo Licht ist, ist auch Schatten. Suchen wir die Chancen, die uns die Krise bietet! Stärken wir den Standort Österreich, leben wir mehr Regionalität, kaufen wir heimische Produkte, die unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren, kaufen wir im österreichischen Handel, produzieren wir doch alle lebensnotwendigen Produkte wie­der selbst! Österreich ist ein Land, das sich selbst versorgen kann – daran können und müssen wir arbeiten, das hat uns diese Krise gezeigt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Grünen.)

14.03

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Herr Dr. Helmut Brandstätter. – Bitte, Herr Abgeordneter.