15.41

Abgeordneter Ing. Josef Hechenberger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Frau Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zu­seher! Vielleicht kann ich einen Lösungsansatz rund um die Diskussion über Glyphosat für Herrn Vogl bieten. Wir haben in der Landwirtschaftskammer viele Expertinnen und Experten, und ich lade Sie gerne ein, damit Sie umfassend darüber informiert werden, wie der Einsatz wirklich ist, wie es funktioniert. Ich denke, das ist notwendig und auch wichtig, damit man nicht weiterhin solche Unwahrheiten verbreitet. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Zwischenruf des Abg. Leichtfried.)

Zum Thema Bio, und da geht es mir um eines: Wir dividieren derzeit konventionelle Bauern und Biobauern auseinander. Hören wir damit auf! Ich verneige mich vor jedem einzelnen Bauern, davor, was er leistet, was er tut. Jede Bauernfamilie arbeitet wirklich sehr, sehr viel und sehr, sehr hart für ein sehr, sehr geringes Einkommen. Ich denke, es ist beides ein Erfolgsmodell.

Zu Bio ist zu sagen, derzeit bewirtschaften 25 Prozent der Betriebe ihre Höfe biolo­gisch, aber nur 9 Prozent der Lebensmittel werden über den Lebensmitteleinzelhandel als Bioprodukte gekauft und in der Gastronomie nur 6 Prozent. Das heißt, wir produzieren derzeit Bio für den Export. Unser Zugang muss daher sein, dass wir das steigern. Das heißt, Kollegin Ecker, die Biowende muss am Markt passieren und nicht bei den Bauern. Was ist der Hintergrund? – Wenn man noch mehr Bioprodukte pro­duziert, dann beschneidet man wieder das Einkommen der Bauernfamilien. (Zwischen­ruf der Abg. Cornelia Ecker.) Darüber müssen wir, denke ich, nachdenken. Ich glaube schon, dass wir da noch sehr viel Arbeit vor uns haben, damit wir nicht einseitig Bauernfamilien belasten.

Ich glaube auch, dass die letzten Jahre sehr gut gezeigt haben, dass die Gemeinsame Agrarpolitik und das Österreichische Umweltprogramm ein guter Ansatz waren. In unserem Bundesland Tirol bewirtschaften 90 Prozent der Familien ihre Höfe ohne chemischen Pflanzenschutz und ohne Handelsdünger.

Abschließend die positive Erkenntnis – ich sehe in meinem Gegenüber immer das Positive –: Das Positive für den heutigen Tag ist für mich, dass Kollege Schmiedbauer (Zwischenruf bei der FPÖ), Schmiedlechner, erkannt hat, dass die ehrliche und die richtige Agrarpolitik in den Reihen der ÖVP-Bauernbund-Abgeordneten passiert. – Herz­lichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Zwi­schenrufe bei der FPÖ.)

15.44

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Abgeordneter Vogl hat sich zu einer tat­sächlichen Berichtigung zu Wort gemeldet. – Bitte.