15.48

Abgeordneter Ing. Johann Weber (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Liebe Zuseher und Zuseherinnen zu Hause vor den Bildschirmen! Ich möchte meinen Debat­tenbeitrag ein bisschen unter das Motto stellen: Es kann in der ganzen Thematik den Pflanzenschutz betreffend ruhig etwas weniger sein. Eigentlich könnte man sagen: Ein bisschen weniger kann mehr sein.

Die Bundesregierung hat in ihrem Regierungsübereinkommen ja eindeutig ein Be­kennt­nis zum integrierten Pflanzenschutz und zu einer weiteren Reduktion hinsichtlich des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln abgegeben. Das ist ein Bekenntnis, das abgegeben worden ist.

Weiters wird der Nationale Aktionsplan hinsichtlich Pflanzenschutzmittel weiterent­wickelt. Da wird es eine Weiterentwicklung im Hinblick auf messbare Werte und Ziele der Pestizidreduktion geben. Zusätzlich werden Pflanzenschutzmaßnahmen durch Öpul-Maßnahmen unterstützt. Es wird auch eine Fortsetzung der Finanzierung bei Beratung und Alternativen geben.

Was auch sehr erfreulich ist: Es wird eine Erhöhung im Forschungsbudget in Zusam­menhang mit Pflanzenschutzmaßnahmen geben. Eine ganz entscheidende Rolle spielt die Ages: Sie ist jene Einrichtung bei uns, die sich in diesem Zusammenhang sehr intensiv und sehr fachkundig mit der Entwicklung und der Erforschung von alternativen Pflanzenschutzmitteln und Bodenwirkstoffen beschäftigt.

In diesem Zusammenhang möchte ich aber noch etwas weiter gehen: Was auch wichtig ist, ist, dass Neuzulassungen oder Wiedergenehmigungen nur erlaubt und ge­nehmigt werden dürfen, wenn das alles mit entsprechend wissenschaftlich und fachlich fundierten Basisdaten begründbar ist. Das alles ist sehr wichtig, und es ist auch ein Thema für Europa – das muss man sagen –, weil alles andere letztendlich eine Wett­bewerbsverzerrung für die heimische Landwirtschaft wäre, und zwar zum Nachteil der heimischen Landwirtschaft. Wir sind Teil eines globalen Markts, dem wir uns stellen und mit dem wir uns messen müssen.

Wir wissen, wie wichtig die Landwirtschaft ist und welche Bedeutung sie hat. Das hat die Allgemeinheit in den letzten Wochen und Monaten wieder einmal durchaus schät­zen lernen können, denn die Landwirtschaft ist auch in Krisensituationen der Garant für die Sicherstellung einer unabhängigen und hochwertigen Lebensmittelversorgung für uns Österreicher. Das haben wir jetzt erleben dürfen.

Weiters möchte ich in dem Zusammenhang erwähnen, dass die ganze Tourismus­wirtschaft letztendlich von einer flächendeckenden funktionierenden Landwirtschaft profitiert. Die Urlaubsgäste, Erholungssuchenden kommen nicht nur wegen des war­men Wassers, der schönen angenehmen Temperaturen, der hohen Berge, des Schnees im Winter, der Kultur und so weiter – nein, sie kommen auch, das haben sie mir immer wieder bestätigt, wegen unserer Kulturlandschaft. Die Kulturlandwirtschaft, wie wir sie haben, ist das Ergebnis einer flächendeckenden funktionierenden kleinbäuerlichen Landwirtschaft.

Um das alles in der ganzen Diskussion zu berücksichtigen, brauchen wir sehr viel Fein­gefühl und Fingerspitzengefühl. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Schmiedlechner.)

15.52

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Rauch. – Bitte.