15.31

Abgeordnete Kira Grünberg (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Wie wir schon gehört haben, wird auch Österreich nicht vom Menschenhandel verschont. Öster­reich ist Transit-, aber auch Zielland. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, wer­den in Österreich jährlich etwa 150 bis 250 Opfer von Menschenhandel identifiziert. Die Dunkelziffer ist allerdings um ein Vielfaches höher. In den allermeisten Fällen sind die Opfer Frauen und zum Zweck der sexuellen Ausbeutung hier.

Die österreichischen Behörden versuchen viel auch in Zusammenarbeit mit den Her­kunftsländern, um einerseits diese Mädchen und Frauen proaktiv zu finden, um ihnen Schutz zu bieten, und andererseits die Menschenhändler auszuforschen. Spezialisierte Polizistinnen und Polizisten ermitteln an den Orten des Geschehens, erkunden das Rot­lichtmilieu, sprechen mit den Bettlern, ob sie Beobachtungen gemacht haben, und ma­chen alles Mögliche, um dieses Milieu endlich aufzudecken. Zusätzlich wird die Sensi­bilisierungs- und Bewusstseinsbildung in jenen Berufsgruppen gefördert, die potenziell mit Opfern von Menschenhandel in Berührung kommen.

2018 ist der österreichischen Polizei mit der Operation Mariposa ein großer Ermittlungs­erfolg gegen den organisierten Menschenhandel gelungen. Zwei Jahre lang wurde ge­gen eine kriminelle Gruppe ermittelt, die junge Frauen aus Venezuela und Kolumbien unter Vortäuschung falscher Tatsachen in Österreich der Prostitution zugeführt hat. Fünf Beschuldigte konnten festgenommen und 15 Opfer befreit werden. Die bilaterale Zusam­menarbeit hat maßgeblich zum Ermittlungserfolg beigetragen.

Zum Abschluss möchte ich Sie daran erinnern, dass am 30. Juli der internationale Tag gegen Menschenhandel ist. Vielleicht nutzen auch Sie diesen Tag, sich mit dem The­ma näher vertraut zu machen. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie des Abg. Angerer.)

15.33

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wie vereinbart, verlege ich die Abstimmung auch hierzu an den Schluss der Verhand­lungen über die Vorlagen des Ausschusses für Menschenrechte und fahre in der Er­ledigung der Tagesordnung fort.