17.54

Abgeordnete Cornelia Ecker (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Die Öster­reicherinnen und Österreicher sind tagtäglich einer Vielzahl an Umweltgiften und Chemi­kalien ausgesetzt. Dies lässt sich oftmals gar nicht verhindern, denn in unserer Gesell­schaft gehören viele Schadstoffe bereits zum Alltag, und dass man sich ihnen entzieht, ist oftmals ganz, ganz schwierig. Man denke an den Feinstaub in der Luft, an die Che­mikalien in unserer Kleidung, an etwaige Medikamente oder Hormone im Fleisch und in der Wurst.

Ich möchte keine Angst verbreiten, denn eines stimmt auch, nämlich dass die Dosis das Gift macht, und genau da setzt der Human-Biomonitoring-Bericht an. Er bildet ab, in welchem Ausmaß Menschen tatsächlich mit Umweltchemikalien belastet sind, die über verschiedene Quellen in unserem tagtäglichen Leben aufgenommen werden. Deshalb war es wichtig und richtig, dass wir 2017 im Nationalrat beschlossen haben, uns alle zwei Jahre einen Bericht vorlegen zu lassen.

Wie beeinflusst die Innenraumluft die Kinder in unseren Ganztagsschulen? Wie hoch ist die Schwermetallbelastung bei Österreicherinnen und Österreichern? Ist die Muttermilch mit Schadstoffen belastet? Wenn ja, welche Auswirkungen hat das für unsere Kinder? Dies ist nur ein kleiner Auszug aus den Fragen, mit denen sich der Bericht befasst. Für mich steht fest, dass der Bericht und die darin enthaltenen Studien richtungsweisend sein müssen: richtungsweisend für unsere Arbeit hier im Parlament, denn die Auswirkun­gen auf die Menschen sind eklatant.

Wir als SPÖ begrüßen dieses Monitoring natürlich sehr und befürworten auch jegliche Intensivierung. Wir sagen aber gleichzeitig auch, dass die daraus gewonnenen Zahlen, Daten und Fakten zum Schutz von uns allen in unsere politischen Entscheidungspro­zesse mit einfließen und ernst genommen werden sollen, denn gerade in puncto Ernst­genommenwerden sind in der Vergangenheit sehr viele Fehler passiert, und sie pas­sieren auch noch tagtäglich.

Wir haben heute schon über das wahrscheinlich krebserregende Totalherbizid Glypho­sat diskutiert. Es wird trotz massiver wissenschaftlicher Bedenken weiterhin auf unsere Felder gesprüht. Von einem EU-weiten Verbot sind wir gerade in dem Bereich meilenweit entfernt. Auch das Insektizid Chlorpyrifos beispielsweise hätte Österreich wahrscheinlich nie verboten, schon gar nicht unter dieser Landwirtschaftsministerin, wenn da nicht die EU die Notbremse gezogen und die Zulassung EU-weit gestoppt hätte. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir müssen im Sinne des Vorsorgeprinzips handeln und die Wissenschaft und ihre Er­kenntnisse ernst nehmen. Deshalb nochmals mein Appell: Nehmen wir solche wichtigen Berichte wie zum Beispiel den vorliegenden ernst, beziehen wir ihn und die Daten und Fakten daraus in unsere Handlungen mit ein! Ich für meinen Teil werde sie nach bestem Wissen und Gewissen in meine politische Arbeit einfließen lassen.

Zum Abschluss möchte ich mich bei der Human-Biomonitoring-Plattform sehr herzlich für den Bericht bedanken und auch sehr herzlich dazu gratulieren. Ich wünsche uns, dass wir in Zukunft viele Erkenntnisse daraus vor allem auch national und für unsere Bevölkerung nach bestem Wissen und Gewissen umsetzen können, ja, wir sollen und müssen das tun. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

17.57

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Schmucken­schlager. – Bitte.