16.41

Abgeordneter Mag. Christian Ragger (FPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Frauen Ministerinnen! Geschätzter Herr Minister! Geschätzte Damen und Herren des Hauses! Ich darf Frau Abgeordneter Kugler zuerst einmal Danke sagen und an ihre Aus­führungen anknüpfen, nämlich auf ein Thema hinweisend, bei dem ich Ihrer Vorgängerin, Frau Minister, der ehemaligen Ministerin Dr. Zarfl danken und deren Tätigkeit hervorhe­ben möchte, weil ich selbst mir vor Jahren erlaubt habe, etwas anzusehen, was nicht alltäglich ist: die Hospiz- und die Palliativentwicklung bei Kindern, die man begleitet, wenn sie sterben.

Jeder, der das einmal miterlebt hat, kann sagen, es läuft einem kalt den Rücken hinunter, wenn man in den letzten Lebensabschnitten eines Kindes dabei ist und sieht, wie es von den nahen Angehörigen in seinem letzten Moment hinübergeführt wird.

Es gibt in Nürnberg ein solches Zentrum, ein unglaubliches, sehr gut entwickeltes Zen­trum, das in Deutschland zu einem Umdenken geführt hat, was es bedeutet, wenn Kinder todkrank sind und man sie unterstützt und ihnen in diesem Bereich hilft. Daher, glaube ich, war es wichtig, diese Ansätze auch im Budget des Sozialministeriums festzuschrei­ben, auch als Ausfluss und ersten Niederschlag des Pflegefondsgesetzes.

Das ist einmal das eine, wo meiner Meinung nach wirklich Bedarf ist und wo es, glaube ich, auch Übereinstimmung der Parteien einschließlich des Ministers gibt, das weiter aus­zubauen.

Der zweite Bereich – und das ist sozusagen ein bisschen mein Steckenpferd – ist der Umgang mit älteren Menschen – das sollten wir auch bei all dem, was zurzeit passiert, im Covid-Bereich, in der Coronakrise und den anderen Problemfeldern, keinesfalls aus den Augen verlieren – und die Entwicklung in diesem Bereich. Es muss klargestellt sein, dass wir diese Kette vom Casemanagement zur Versorgung zu Hause, von der Entwick­lung der mobilen Dienste bis hin zum Aufenthalt von älteren Menschen in einem Pfle­geheim weiter auszubauen haben, weil das ganz essenziell ist, einerseits was die öko­nomische Seite und andererseits die Unterstützungsleistung dieser älteren Menschen betrifft.

Deswegen bin ich froh darüber, dass die Pflegestudie, die ja im Ministerium noch von Ihrer Vorgängerin, Frau Minister, nämlich von unserer Ministerin Frau Dr. Zarfl in Auftrag gegeben worden ist, hoffentlich bald fertig ist und dann präsentiert wird, sodass wir se­hen, welchen Bedarf wir in den Jahren 2025 und danach haben, um auch die Pfleger, die Pflegerinnen entsprechend ausbilden und versorgen zu können.

Ich darf noch einmal appellieren – obwohl die ÖVP da ein bisschen auf der Bremse steht –, sich noch einmal dieses Modell der Pflegelehre der Schweizer anzuschauen, da es notwendig ist, die eigene Versorgung sicherzustellen.

Der dritte Bereich, der seinerzeit schon beim Forum Alpbach für großes Aufsehen ge­sorgt hat, ist der Ambient-Assisted-Living-Bereich – da sind wir in Österreich ein biss­chen weiter hinten. Ich habe mir das einmal in Schottland angeschaut, die haben das 1999 eingeführt – unvorstellbar, 20 Jahre vor uns! –, da hinken wir hinterher. Da geht es um alternative Formen, wie man Menschen betreut, begleitet. Man kann sich auch Anlei­tungen in Amsterdam suchen, dort gibt es 2 000 Wohnungen, die für Ambient Assisted Living zusammengezogen worden sind, denn in diesem Bereich haben wir echten Hand­lungsbedarf. Ich glaube, dass man da auch mit dem Ministerium gute Ansätze wird fin­den können.

Ich darf mich bedanken und zusammenfassend sagen, dass der Sozialbericht viele Punkte enthält, die sich weiterentwickelt haben, dass wir aber auch ganz klar den Bedarf für diese älteren Menschen haben. – Danke vielmals. (Beifall bei der FPÖ.)

16.45

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Gödl. – Bitte.