10.39

Abgeordneter Karl Schmidhofer (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundes­kanzler! Werte Regierungsmitglieder! Herr Finanzminister! Ja, der Tourismus ist in den letzten Monaten wahrlich in eine tiefe Krise geschlittert, die Coronapandemie hat nicht nur in Österreich, sondern weltweit im Tourismus alles auf den Kopf gestellt. Während wir mit Maßnahmen die Sommersaison in einigen Regionen, in einigen Bundesländern, vor allem in den Seengebieten, noch relativ gut über die Runden bringen konnten, hat es uns insbesondere in der Stadthotellerie sehr, sehr getroffen.

Sehr hilfreich sind die Maßnahmen, die die Bundesregierung gemeinsam erarbeitet hat: die Haftungsübernahmen für den Tourismus, für über 7 500 Betriebe, der Härtefallfonds, die Kurzarbeit, das Wirtepaket mit 500 Millionen Euro für die Gastwirte, insbesondere die Mehrwertsteuersenkung auf 5 Prozent mit Aussicht auf Verlängerung, der Lehrlings­bonus, durch den wir bis zu 3 000 Euro für Lehrlinge zur Verfügung haben, die Investi­tionsprämie, ganz wichtig vor allem für die Regionen draußen, damit die Kreislaufwirt­schaft in Schwung gehalten wird, damit die Betriebe, die Handwerksbetriebe auch Be­schäftigung in den Regionen haben.

Frau Bundesministerin, dass wir die Testungen in den Tourismusbetrieben so forciert haben, hat natürlich auch dazu beigetragen, dass die Sommersaison diese Zahlen brin­gen konnte. Ein Beispiel aus meiner Heimatregion in Murau/Murtal: In einem Hotel wurde im Rahmen der Testreihe ein Mitarbeiter herausgetestet, und der Betrieb konnte er­folgreich weitergeführt werden. Das war für uns auch in Spielberg wichtig, wo die Formel-1-Saison ihren Start hatte, dass auch dort vorab getestet wurde, wodurch wir ein sicherer Gastgeber für dieses Schaufenster in die Welt hinaus waren.

Der Herr Finanzminister hat die Bedeutung des Tourismus in Österreich angesprochen: Der Tourismus trägt einen Anteil von 15 Prozent am BIP und einen Anteil von insgesamt 16 Prozent an der Beschäftigung in Österreich bei. Diese Zahlen unterstreichen die Be­deutung wohl eindrücklich.

Der Ausblick auf den Winter: Ich darf mich auch da für die gesetzten Maßnahmen be­danken und hoffe, dass die Zahlen hinuntergehen, denn das ist natürlich die Vorausset­zung für einen funktionierenden Tourismus. Nicht zuletzt auch einen herzlichen Dank an die Seilbahnwirtschaft, die da wirklich konstruktiv mitgearbeitet hat. Es findet ja im Win­tertourismus viel im Freien statt, und letztlich wollen wir ja mit einer gestärkten Touris­muswirtschaft gut gerüstet in die Wintersaison gehen.

Es ist klar, dass es dazu noch weitere Hilfsmaßnahmen braucht, und dazu dient der vorliegende Gesetzesantrag. Da darf ich mich bei allen Fraktionen bedanken: Wir haben im Tourismusausschuss diese Hilfen, die wir für den Kongress- und Veranstaltungstou­rismus dringend brauchen, einstimmig beschlossen. In den Städten haben wir nämlich folgendes Problem: Wenn niemand mehr etwas plant, dann wird auch dann, wenn die Zahlen besser werden, nichts stattfinden. Um dieses Risiko abzufedern, brauchen wir diesen Schutzschirm für die Veranstalter, damit sie dann nicht auf den Kosten sitzen bleiben, wenn etwas vorgeplant wird.

Es wird eine Zeit nach Corona geben, und ich bin dankbar dafür, dass wir da einen gemeinsamen Beschluss gefasst haben, um dann wirklich treffsicher den Tourismus in Österreich wieder in Schwung zu bringen. Vielen Dank, dass wir da eine so große Allianz gefunden haben, und insbesondere der Regierung mit unserer Ministerin an der Spitze für die weitreichenden Maßnahmen zur Unterstützung der Tourismuswirtschaft einen herzlichen Dank. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

10.44

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Drozda. – Bitte.