13.33

Abgeordneter Ing. Johann Weber (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseher und Zuhörer zu Hause vor den Bildschirmen! Wir diskutieren hier jetzt einen Tagesordnungspunkt, dem ursprünglich ein Antrag von Klubobmann Kickl zugrunde liegt, und wenn ich in die Runde schaue: Ich sehe den Antragsteller dieses Themenbereichs nicht anwesend. (Abg. Schmiedlechner: Doch, ich bin da!) – Klubobmann Kickl steht da als Antragsteller – er ist nicht anwesend. Da sieht man schon auch etwas den Ernst und den Willen bei diesem Thema. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe des Abg. Schmiedlechner.)

Nichtsdestotrotz glaube ich, müssen wir uns alle hier ganz ehrlich eine Frage stellen, und zwar: Was wollen wir? Wollen wir auch weiterhin beste, gesunde Lebensmittel bei uns haben, bei denen wir zusehen können, wie sie produziert werden, wie sie wachsen, wie sie reifen, dann veredelt werden und eben letztendlich – nach dem Motto: regional ist genial – nah und frisch direkt auf kurzem Weg auf unseren Tisch kommen? Wollen wir das auch weiterhin so haben? Wollen wir eine gewisse Versorgungssicherheit, auch in Krisenzeiten? Wir haben das ja unlängst erleben dürfen, erleben es teilweise noch immer. Wollen wir weiterhin eine gesunde, intakte, hochgeschätzte lebenswerte Umwelt- und Kulturlandschaft haben, die wir alle so groß plakatieren? Wollen wir das auch weiterhin haben? Wollen wir den Wohlstand, die Zufriedenheit in möglichst allen Bevöl­kerungsschichten auch weiterhin haben? Und so weiter und so fort.

Das ließe sich weiter fortführen, ich glaube aber, ich habe den Weg gewiesen. Ich möchte aber bei der Gelegenheit einmal der Landwirtschaft ein großes Dankeschön dafür aussprechen, was sie tagtäglich, jeden Tag, 365 Tage im Jahr, für die Gemein­schaft in Österreich leistet und wodurch sie eben die Versorgungssicherheit sicherstellt. (Beifall bei der ÖVP.)

Oder wollen wir nur volle Regale haben, Regale mit billigen Lebensmitteln, von denen wir nicht genau wissen, woher genau sie kommen, wie sie unter welchen Bedingungen produziert werden? Wollen wir überhaupt neue Abhängigkeiten schaffen? Wollen wir auch weiterhin den Raubbau und die Umweltzerstörung unterstützen? Wir kennen alle die Bilder vom Abbrennen des Regenwaldes, von den Rodungen, von der Boden­auslaugung, der einseitigen Auslaugung. Wir wissen, wie dort mit Pestiziden und Her­biziden umgegangen wird und so weiter. Letztendlich wird die Umwelt durch diese Maßnahmen dort vielfach zerstört. Eine Klimakatastrophe auf der ganzen Erde: Wollen wir das? Wollen wir weiterhin, dass die Landwirtschaft in Österreich im Schwinden begriffen ist? Soll das so weitergehen? Ich glaube, wir wollen vielmehr den Wohlstand in allen Bereichen unserer Gesellschaft haben, und da gehört auch die Landwirtschaft dazu. Deswegen muss man sich fragen: Wollen wir das alles?

Nein, wir wollen das nicht, und Gott sei Dank haben wir eine Bundesministerin und auch einen Bundeskanzler, die da klipp und klar Stellung bezogen haben und dieses Mercosur-Abkommen in dieser Form ablehnen. Ich schließe mich dieser Ablehnung ge­nauso inhaltlich voll an. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Hauser.)

13.37

Präsident Ing. Norbert Hofer: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, ich darf Sie darüber in Kenntnis setzen, dass wir in der letzten Sitzung der Präsidialkonferenz wieder einmal darüber gesprochen haben, dass wir es vermeiden wollen, vom Rednerpult aus bekannt zu geben, welcher Mandatar gerade nicht im Raum ist und wer im Raum ist. Das betrifft Mandatare aller Fraktionen. Es wurde zugesagt, dass die Klubobleute diese Information in ihren Fraktionen weitergeben werden. Ansonsten wäre es der bessere Weg, den Zuschauern automatisch bekannt zu geben, welche Mandatare nicht im Raum sind. Man darf aber nicht vergessen, dass ein Mandatar zwischendurch vielleicht auch eine andere Sitzung hat, die zu erledigen ist, und das könnte jeden von uns jederzeit betreffen.

Zu Wort gelangt nun Abgeordneter Franz Hörl. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.