19.30

Abgeordneter Dr. Josef Smolle (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundes­minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte auf den Antrag zur weitgehenden Abschaffung der Maskenpflicht eingehen, weil ich glaube, dass das paradigmatisch für die Diskussion und auch für das Dilemma, das wir alle weltweit in der Bewältigung dieser Coronapandemie haben, ist.

Der Antrag stammt von Ende Mai des vergangenen Jahres. Es war ein Zeitpunkt, zu dem viele irrtümlich geglaubt haben, die Sache wäre überstanden, und aus diesem Aspekt heraus ist er irgendwie verständlich. Mittlerweile wissen wir, es ist nicht über­standen, es stehen noch herausfordernde Zeiten vor uns. Mittlerweile gibt es mehr als tausend Publikationen über die Wirkung von Masken in der Covid-19-Krise und bei anderen respiratorischen Infekten. Diese sind zum Teil heterogen, das erklärt auch, dass die Empfehlungen der verschiedenen Institutionen je nach Zeit und Ort manchmal etwas wechselhaft sind. Gerade Mitte Februar aber hat die CDC in den Vereinigten Staaten festgestellt, dass korrekt getragene Masken – wenn beide Partner sie haben – im Experimentellen eine Reduktion von etwa 95 Prozent bringen. Eine sehr schöne Studie aus Deutschland hat gezeigt, dass das Übertragungsrisiko und die Zahl der Fälle um etwa 45 Prozent gesenkt werden.

Natürlich ist keine Maßnahme in der Medizin hundertprozentig, deshalb ist es zum Beispiel sinnvoll, Tests – bei denen wir in Richtung Testweltmeister gehen – mit den Masken zu kombinieren. Solche Maßnahmen haben einen additiven Effekt, das heißt, mathematisch korrekt ausgedrückt, sie multiplizieren sich eigentlich.

Ich möchte aber kurz über diese Details hinausgehen und Folgendes sagen: Wir alle wissen, wie wichtig es ist, dass die Wirtschaft bald wieder in Gang kommt. Mit den Masken haben wir eine Maßnahme, die mit fast allen wirtschaftlichen Aktivitäten aus­gezeichnet verträglich ist. Es wäre kontraproduktiv, genau diese Maßnahme jetzt aufzu­geben. Ich bin sehr froh, dass wir im Ausschuss einen breiten Konsens haben, vier von fünf Fraktionen sehen das ebenso und lehnen diesen Antrag ab.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir alle gemeinsam solidarisch arbeiten, um über diese Krise hinwegzukommen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

19.33

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Peter Wurm. – Bitte, Herr Abgeordneter.