13.27

Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Bundeskanzler! Sehr geehrte Frau Ministerin! Sehr geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Vor allem aber liebe Frauen! (Abgeordnete der SPÖ applaudieren der Vor­rednerin immer noch.) – Danke, wenn ich dann beginnen darf! Vielleicht auch aus Soli­darität mit Frauen, danke. (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich möchte heute mit etwas Positivem beginnen, nämlich mit der Tatsache, dass letztes Jahr über 42 Prozent der Unternehmen von Frauen gegründet worden sind. Das ist um 10 Prozent mehr als vor 15 Jahren und gerade angesichts der Coronakrise etwas sehr Erfreuliches. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei allen Gründerinnen ganz herzlich zu bedanken und ihnen zu diesem Mut zur Selbstständigkeit zu gratulieren. (Beifall bei ÖVP, Grünen und NEOS.)

Gleichzeitig dürfen wir aber nicht vergessen, dass viele Frauen unseres Landes mit einer herausfordernden Realität konfrontiert sind. Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen, und allein in der Gastronomie und in der Beherbergung sind überproportional viele Frauen arbeits­los. Deswegen sind Öffnungsschritte natürlich wichtig, denn die sind das allerallerbeste Mittel gegen die Arbeitslosigkeit. Wir müssen Frauen aber gleichzeitig auch höher quali­fizieren, denn niedrig qualifizierte Frauen sind natürlich stärker von Arbeitslosigkeit bedroht.

Was machen wir in dem Bereich? – Ich freue mich, dass die SPÖ in ihrem Antrag ganz viele Maßnahmen aufgezählt hat, die wir schon umgesetzt haben. (Widerspruch bei Abgeordneten der SPÖ.) 50 Prozent der AMS-Fördermittel kommen Frauen zugute; das ist überproportional, aber das ist richtig und wichtig. (Abg. Belakowitsch: 50 Prozent sind überproportional?) – 50 Prozent der Coronaoffensive, der Joboffensive für Frauen. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Auch die AMS-Frauenförderprogramme wurden überproportional und insgesamt auf ein bisher noch nie da gewesenes Ausmaß von 60 Millionen Euro erhöht.

Meine Damen und Herren, Sie sehen also: Es ist nicht alles so schlecht wie das Bild, das die Opposition immer zeichnet. Ich möchte heute auch ein bisschen Zuversicht geben. Der Bedarf nach Arbeit ist da und wird auch noch steigen. Wir sehen das einer­seits in der Pflege, wir sehen es aber vor allem auch im technischen Fachkräftebereich. Digita­lisierung und Ökologisierung schaffen Arbeit. Dazu brauchen wir aber Bewer­be­rinnen mit den richtigen, nämlich technischen und digitalen, Kompetenzen. Genau das ist der Grund, warum sich die Frau Ministerin, warum auch ich mich so sehr dafür ein­setze, dass wir mehr Frauen in die Technik bekommen, dass wir mehr Mädchen für Mint begeistern.

Das ist nämlich nicht nur für den Standort wichtig, das ist es zweifelsohne, ich bin aber auch zutiefst davon überzeugt, dass das für die Mädchen und für die Frauen eine große Chance ist. Es ist nicht nur eine Chance, leichter einen Job zu finden, besser zu verdienen und somit natürlich auch finanziell unabhängiger zu werden, sondern es ist auch eine wirkliche Chance, einen spannenden, erfüllenden Job zu finden, mit dem man den großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel, aber auch der Pandemie mit innovativen Lösungen entgegentreten kann. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Liebe SPÖ! Arbeit ist nicht Leid, sie kann auch eine Berufung sein und sie kann Freude machen. (Zwischenruf der Abg. Kucharowits.) Und die Mädchen lassen sich für Mint begeistern, ich habe das in einer Studie, die ich beim IHS beauftragt habe, gesehen, man muss nur die richtigen Maßnahmen setzen. Und diese Maßnahmen werden gesetzt.

Frau Ministerin Raab ist neben vielen Punkten der Gleichstellung das Empowerment von Mädchen ganz besonders wichtig. Sie hat gestern einen Fördercall von 1,3 Millionen Euro verkündet, und ab heute können Projekte eingereicht werden, die genau Frauen und Mädchen für Mint begeistern. Das ist genau der richtige Schritt. – Danke dafür. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine Damen und Herren, Sie sehen, es wurde viel gemacht. Wir haben noch ganz viel vor. Danke auch der Bundesregierung dafür! Und Ihnen allen und vor allem den Frauen einen schönen Weltfrauentag! – Danke. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

13.31

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Fürst. – Bitte.