11.38

Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr verehrte Zuseherinnen und Zuseher! Ich muss sagen: Diese Plenarwoche startet mit einem High­light für mich. Ob das ein großer Wurf ist oder nicht, wie auch immer man es bezeichnen möchte: Es dient auf jeden Fall dazu, das Studium, die Universitäten und auch das Uni­versitätsrecht leistungsbezogener, effizienter und durchlässiger zu machen. Damit ist das ein wirklich wichtiger Schritt vorwärts für die Studenten, für die Universitäten, aber auch für den Standort. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Was meine ich damit, wenn ich von mehr Leistungsbezogenheit spreche? – Wir haben es heute schon gehört: In den ersten zwei Jahren verlangen wir pro Semester vier ECTS-Punkte. Ich glaube, das ist machbar. Das wäre eine durchschnittliche Studiendauer von 22,5 Jahren. Ich gebe zu, dass ich mir da mehr gewünscht hätte. Ich glaube aber, dass das Demokratie ist: Es gab im Zuge des Begutachtungsverfahrens, wie wir gehört haben, über 600 Stellungnahmen, und wir haben diese sehr ernst genommen.

Wesentlich ist, dass wir die Mindeststudienleistung überhaupt einmal festgeschrieben haben. Wir verlangen nun von den Studenten einiges. Wir verlangen aber mit den soge­nannten Learning Agreements auch von den Universitäten etwas: Wir fordern von den Universitäten, dass sie die Studenten in der Studienabschlussphase unterstützen, indem sie ihnen Lehrveranstaltungen sichern, indem sie ihnen Prüfungstermine sichern und indem sie ihnen auch Coachingaktivitäten zur Verfügung stellen. Ich glaube, das Ziel für alle muss es sein, geringere Drop-out-Quoten, raschere Studienverläufe und vor allem auch eine höhere Zahl an Absolventen zu erreichen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Grünen.)

Damit bin ich beim Punkt der Effizienz: Effizienter für wen? – Für die Studenten. Ich glaube, das habe ich erwähnt: einerseits raschere Studienverläufe, andererseits aber auch mehr Verbindlichkeit. Sie wissen im Vorhinein, wann die Lehrveranstaltungen statt­finden sollen, wann die Prüfungstermine stattfinden sollen, und können sich damit auch ihre Zeit besser einteilen. Das ist wirklich wesentlich. Es ist aber auch effizienter für den Steuerzahler. Wir haben es schon gehört, die Universitäten bekommen Geld, viel Geld, durch das Budget noch mehr Geld. Das ist gut so, und jetzt wird es auch noch effizienter eingesetzt.

Es wird aber auch für den Standort effizienter, das ist mir wesentlich. Denn was braucht der Standort? – Der Standort braucht exzellente Absolventen. Im internationalen Wett­bewerb ist das wirklich wesentlich, und auch das schaffen wir mit dieser Universitätsno­velle. Deswegen glaube ich, dass wirklich alle gewinnen: die Studenten, der Standort, aber auch der Steuerzahler.

Ich möchte mich deswegen auch ganz, ganz herzlich bei allen bedanken, die bei dieser Universitätsnovelle mitgewirkt haben, beim Team, beim Herrn Minister, beim Koalitions­partner, aber auch bei allen, die ihre Meinung in dem Begutachtungsverfahren einge­bracht haben. – Herzlichen Dank dafür.

Jetzt noch eine Bitte an die Universitäten: Wir haben den Rahmen geschaffen, nun bitte ich die Universitäten, diesen auch ernst zu nehmen und auch ihren Beitrag zu leisten, damit die Universitäten, die Studien leistungsbezogener, effizienter und durchlässiger werden. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

11.41

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Deimek. – Bitte.