13.34

Abgeordnete Mag. Dr. Petra Oberrauner (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Kolle­ginnen und Kollegen! Herr Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren zu Hause! Weltraumtechnologien sind die Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts und aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen satellitengestützte Infrastrukturen, und so könnte es in gar nicht so ferner Zukunft sein, dass ein Großteil des globalen Datenverkehrs über Satellitenkonstellationen, wie zum Beispiel Starlink von Elon Musk, erfolgt.

Staaten, die in diesem Bereich führend sind, werden den Aufbau des Internets und die Gestaltung des Datenschutzes zukünftig umfassend und maßgebend beeinflussen. Die EU hinkt leider noch ein bisschen hinterher, aber digitale Kommunikation ist eine hochkritische Infrastruktur in Wirtschaft, Verwaltung, Krankenhäusern und Kraftwerken. Wenn wir unabhängig bleiben und die Kontrolle behalten wollen, braucht Europa eine starke und konkurrenzfähige Raumfahrt, und Österreich braucht eine starke Stimme in Raumfahrtorganisationen und bei Projekten.

Österreich als Hightechstandort braucht aber noch etwas ganz Wesentliches, nämlich Möglichkeiten, die Beteiligungen von österreichischen Unternehmen und Forschungs­einrichtungen in diesem Segment zu sichern und so die Wertschöpfung in Österreich zu erhöhen. Österreich hat über 100 Organisationen und Betriebe, über 1 000 Arbeitsplätze in diesem Bereich und ist Technologieführer bei Leichtmaterialtanks für Trägerraketen und bei sicherheitskritischen Netzwerktechnologien zur ausfallsicheren Kommunikation in Raumfahrzeugen.

Die Raumfahrt stellt auch viele weitere systemkritische Infrastrukturen bereit. Wir verwenden sie täglich: Ortungs- und Navigationssysteme wie GPS, AIS und Galileo und Erdbeobachtungssysteme für Militär, Wetter, Umwelt- und Klimaschutz – sowie für die Zeitmessung, die genau sein sollte – wie Copernicus. Österreich ist da federführend, und ich nehme die Gelegenheit wahr, Dr. Aschbacher, der bei der Entwicklung dieses Systems maßgebend war, zu gratulieren, denn er wird mit 1. Juli Generaldirektor der ESA. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie des Abg. Weratschnig.) Er ist übrigens ein Tiroler, das wird die Kollegen freuen.

So gibt es also unsere Zustimmung zur Erklärung europäischer Regierungen über die Phase des Einsatzes der Träger Ariane, Vega und Sojus vom Raumfahrtzentrum Guayana aus und zur Aufforderung an die Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, bis Ende Juli eine neue Weltraumstrategie für Österreich zu erarbeiten und dem Parlament vorzulegen.

Ich möchte dazu noch sagen, dass Österreich in diesem Bereich vom Europäischen Rechnungshof geprüft wurde und es keine Beanstandungen jeglicher Art für Österreich gab. Ich glaube, darauf können wir stolz sein. Wir sind als kleines Land führend in diesem Bereich. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.37

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Hermann Weratschnig. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.