15.04

Abgeordnete Dr. Elisabeth Götze (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Prä­sidentin! Wertes Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Vielen Dank noch einmal für diesen Einkommensbericht, den Sie – also der Rechnungshof – bereits seit 20 Jahren erstellen, der wirklich, glaube ich, sehr wertvoll für uns alle ist, um zu sehen, wie sich die durchschnittlichen Einkommen in Österreich in diversen Bereichen alle zwei Jahre, also wirklich eine schöne Zeitreihe, entwickeln.

Ein besonderer Fokus liegt – wie schon angesprochen wurde – auf dem Vergleich Frauen und Männer, aber auch hinsichtlich Branchen, Berufsgruppen und Funktionen. Es sind sehr viele Zahlen, und ich möchte mich auf ein paar wenige Dinge konzentrieren, die mir da wichtig sind. Als Erstes wollte ich noch zur Methode sagen: Wie wir wissen, ist es ein Zusammentragen von Zahlen, die bereits vorhanden sind, also beispielsweise von der Statistik Austria, Lohnsteuerdaten, Sozialversicherungsdaten und so weiter, und es liegt keine Motivforschung zugrunde. Das heißt, die Daten sprechen sozusagen für sich, und wir wissen nicht, warum gewisse Dinge wie sind.

Das Erste, was mir auffällt oder was uns aufgefallen ist, ist die Zunahme einerseits der Beschäftigung, aber gleichzeitig auch die eklatante Zunahme der Teilzeitbeschäftigung, vor allem bei Frauen. Ich glaube, das ist etwas, das uns zum Nachdenken anregen muss, weil der Anteil der vollzeitbeschäftigten Frauen in diesem Zeitraum, in den letzten Jahren sogar abgenommen hat. Wir haben in den vergangenen zehn Jahren rund 11 Prozent mehr Männer, die vollzeitbeschäftigt sind, aber 1 Prozent weniger Frauen, die vollzeitbeschäftigt sind.

Wie gesagt, wir wissen nicht, warum das so ist. Man kann jetzt spekulieren, ob das die Frauen so wollen oder ob es die Umstände sind. Wenn es die Umstände sind, das ist natürlich eine Hypothese, aber es gibt dazu viele Informationen auch an anderen Stellen, dann müssen wir das ändern, denn die Konsequenz dieser Entscheidung, Teilzeit zu arbeiten, insbesondere bei den 30- bis 39-Jährigen – also während der Kinderbetreu­ungszeiten –, ist sehr eklatant. Die Konsequenz sind dann die niedrigen Pensionen.

Das ist auch eine Zahl, die ich noch nennen möchte: Der Unterschied zwischen Frauen und Männern beim durchschnittlichen Pensionseinkommen beträgt 8 000 Euro. Das heißt, es gibt da wirklich auch erhebliche Altersarmut. Politische Konsequenzen? – Beispielsweise ein verpflichtendes Pensionssplitting wäre eine Möglichkeit, da anzu­set­zen. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

15.07

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Eypeltauer. – Bitte sehr.