12.40

Abgeordnete MMMag. Gertraud Salzmann (ÖVP): Die Kurzarbeit ist ein Erfolgsmo­dell. Herr Minister! Herr Präsident! Hohes Haus! Liebe Zuschauer daheim vor den Fern­sehgeräten! Seit dieser Woche, meine Damen und Herren, geht ein Aufatmen durch die Gesellschaft in Österreich. Die Öffnungen im Tourismus, in der Gastronomie, in den Freizeitbetrieben, auch die Rückkehr in die Schulen, all das lässt die Menschen in Öster­reich aufatmen, und sie haben wieder eine Perspektive. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

Aufatmen lassen die Menschen in Österreich auch die vielen wirksamen und zielgerich­teten Maßnahmen, die wir in den letzten Monaten hier beschlossen haben, und eine dieser ganz wichtigen Maßnahmen ist die Coronakurzarbeit, denn sie ist wirklich ein Er­folgsmodell. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Meine Damen und Herren, ich werde Ihnen auch sagen, warum. In der letzten Zeit war ich relativ viel bei mir in Salzburg unterwegs, und ich habe etliche Betriebsbesuche ge­macht, habe mit Unternehmern gesprochen und habe mit Arbeitnehmerinnen und Arbeit­nehmern gesprochen. Wisst ihr, was ich höre? – Ich höre von allen Seiten: Die Kurz­arbeit ist wirtschaftlich kräftig und hat uns über diese schwierige Zeit wirklich hinweg­geholfen. – 5,5 Milliarden Euro waren es allein im letzten Jahr, jetzt sind es in Summe gut 7 Milliarden Euro, allein in Salzburg eine halbe Milliarde Euro.

Dazu kommt noch – das hat man mir in den Betrieben auch gesagt – die Investitions­prämie. Allein bei mir im Pinzgau sind das 120 Millionen Euro, die auch kräftig beitragen. Die Unternehmer, das sind diejenigen, die die Mitarbeiter durch diese Kurzarbeit nicht in die Arbeitslosigkeit entlassen müssen, die Mitarbeiter halten können und somit auch das Know-how in den Betrieben halten. Kaum eine Branche hat nicht von dieser Kurzarbeit profitiert. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, meine Damen, konnten in Beschäf­tigung gehalten werden und sind nicht in die Arbeitslosigkeit geglitten. (Abg. Loacker: Sagen Sie nicht, was war, sondern wie es weitergeht!) Das sind in etwa eine Million Menschen, die damit vor der Arbeitslosigkeit gerettet werden konnten.

Die Coronakurzarbeit ist – das kann ich nur wiederum festhalten – wirklich ein Erfolgs­modell. Wenn ich auf die Frauen schaue, meine Damen und Herren: An die 45 Prozent der Kurzarbeitsgelder sind an die Frauen gegangen. Wir wissen, dass die Frauen immer wieder die Ersten sind, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, und wir konnten sie so in Beschäftigung halten, wir konnten sie vor dem Jobverlust und somit auch vor Armut, in die sie geglitten wären, bewahren. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

Die Coronakurzarbeit ist ein Erfolgsmodell – das haben wir heute mehrfach gehört –, als Krisenmanagement, aber nicht auf Dauer. Auch das ist heute schon mehrfach angespro­chen worden. Daher werden wir diese Kurzarbeit, die in der Pandemie sehr wertvoll war, in der Phase fünf jetzt auch zurückfahren.

Herr Minister, Sie haben es schon angesprochen: Die Kurzarbeit Neu wird in guter Praxis in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern für die Betriebe, die sie noch brauchen, in­tensiv verhandelt. Jetzt braucht es Dynamik auf dem Arbeitsmarkt, und gerade jetzt – und da schaue ich euch alle an – brauchen wir unseren Zusammenhalt, unsere Zusam­menarbeit mehr denn je, über alle Fraktionen hinweg, für unser Comeback für Öster­reich. Packen wir es an! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

12.44

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Doppelbauer. – Bitte.