17.10

Abgeordnete Ing. Mag. (FH) Alexandra Tanda (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Geschätztes Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen! Liebe Mütter, Väter vor den Bildschirmen! Knapp ein Viertel mehr – ich als Controllerin runde ja nicht so gerne, deswegen möchte ich es etwas genauer sagen –, um 23 Prozent wurde das Budget für Familienberatungsstellen erhöht; um 23 Prozent, das sind 2,9 Millionen Euro (Beifall bei ÖVP und Grünen), 2,9 Millionen Euro mehr für Familienberatungsstellen, die der Bund zur Verfügung stellt.

Familie, das ist für die meisten der Hort der Geborgenheit, aber leider eben nicht für alle, so leid mir das tut. Daher gibt es in Österreich knapp 400 Familienberatungsstellen als Anlaufstelle, an die sich Menschen, die Sorgen und Nöte haben, wenden können. Familie – und das ist nicht nur das klassische Modell, das möchte ich immer wieder betonen – ist der Ort, wo man Sorge füreinander trägt. Das kann der Vater sein, die Großmutter, das können die Geschwister, die Tanten, Onkel, wer auch immer sein. Und wenn man die Sorge nicht mehr alleine tragen kann, wenn man nicht mehr genau weiß, wie man das jetzt machen soll, wenn Frau oder Mann nicht mehr weiß, wohin mit den Sorgen und Nöten, dann sind die Familienberatungsstellen die ideale Anlaufstelle, denn genau da helfen sie. Sie helfen in Krisensituationen, sie bieten professionelle Hilfe durch ausgebildete SozialarbeiterInnen, PädagogInnen, PsychologInnen, ÄrztInnen, JuristInnen.

Knapp ein Viertel mehr – das möchte ich immer wieder betonen. Gerade in der Pan­de­mie hat man gesehen, dass dieser Bedarf an Beratungen im psychosozialen Bereich besonders wichtig ist. Circa 20 Prozent der 480 000 Beratungen pro Jahr helfen weiter, explizit in Fragen, wenn man selber nicht mehr weiter weiß, nach Scheidungen, nach Trennungen, in Fragen zum Besuchsrecht, zum Unterhaltsrecht. Viele in Europa benei­den uns um dieses Angebot, denn für die Betroffenen ist es kostenlos.

2,9 Millionen Euro mehr – was bedeutet das eigentlich? Das ist viel Geld, und man kann es sich vielleicht nicht vorstellen, aber umgelegt auf ein Durchschnittsgehalt für eine Sozialarbeiterin, einen Sozialarbeiter inklusive Lohnnebenkosten bedeutet das 70 Voll­zeit­arbeitsplätze mehr oder eine neue Beratungsstelle oder mehr an Information, damit die Menschen, die Bedarf haben, auch wissen, dass es dieses Angebot gibt, kostenlos.

Knapp ein Viertel mehr, das möchte ich immer wieder betonen! Knapp ein Viertel mehr – um 2,9 Millionen Euro hat die ÖVP das Budget für diese Familienberatungsstellen aufgestockt, rückwirkend ab Jahresbeginn. Knapp ein Viertel mehr! Ich freue mich darüber, auch wenn es mich traurig stimmt, dass wir solche Situationen haben. Ich freue mich über diese 2,9 Millionen Euro, die den Topf, der auch von Ländern und Gemeinden noch mitaufgestockt wird, auf über 60 Millionen Euro anwachsen lassen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

17.13

Präsidentin Doris Bures: Nun ist Frau Abgeordnete Ruth Becher zu Wort gemeldet. – Bitte.