18.12

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminis­ter! Werte Damen und Herren! Wissen Sie, das ist natürlich ein ganz wesentliches An­liegen, dass Sportveranstaltungen gewaltfrei ablaufen. Nicht nur am Fußballplatz, das ist überall ein großes Anliegen, weil Fußballmatches ja in der ganz großen Mehrheit auch von Familien besucht werden, von sehr vielen kleinen Kindern, vornehmlich Buben, die davon begeistert sind. Da hat der Kollege von der ÖVP sicher recht, wenn er sagt, dass Kinderaugen leuchten, wenn da 22 junge Burschen einem Ball nachlaufen.

Mein Vorredner hat davon gesprochen, dass es da Verachtung gegenüber Heuschre­ckenkonzernen und Ähnlichem gibt. Wissen Sie, das, was uns so massiv stört, ist auch diese Vereinnahmung des Sports durch die Politik. Ich glaube, es ist dringend notwendig, eine Entpolitisierung des Sports herbeizuführen. Ich glaube, das ist der Schlüssel zu vielem.

Es gibt ja gerade beim Fußball immer wieder Situationen, wo tatsächlich der Sport ins­trumentalisiert wird. (Abg. Haubner: Wo?) Gerade Großereignisse zeigen das immer wieder. Da wäre das Niederknien mancher Spieler als Symbol ihrer Solidarität mit der Black-Lives-Matter-Bewegung. Ich glaube, das ist keine ganz großartige Sache. Das ist eine meines Erachtens rassistische Bewegung, weil sie nämlich die Weißen ausschließt.

All diese Dinge braucht es nicht bei einem sportlichen Großereignis. Daher stelle ich folgenden Antrag:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Ent­politisierung des Sports“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, sofortige Schritte zu setzen, um die politische Neutralität im Sport aufrecht zu erhalten und die Entpolitisierung des Sports voranzu­treiben.“

*****

Ich glaube, dass das wirklich notwendig ist. Politik hat am Sportplatz nichts verloren. (Zwischenruf des Abg. Matznetter.)

Das war jetzt ein Beispiel. Es gab ja auch vor einem Jahr die Helden aus der Ukraine. All diese Dinge braucht es nicht, weil sie letzten Endes das sportliche Ereignis als das, was es ist, nämlich als körperlicher Wettkampf, in dem es um Fairness geht, infrage stellen und kaputt machen. – Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)

18.14

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch und weiterer Abgeordneter

betreffend Entpolitisierung des Sports

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 33, über den Bericht des Ausschusses für innere Angelegenheiten über die Regierungsvorlage (852 d.B.): Kündigung des Europäi­schen Übereinkommens über Gewalttätigkeiten und Fehlverhalten von Zuschauern bei Sportveranstaltungen und insbesondere bei Fußballspielen (873 d.B.) in der 113. Sit­zung des Nationalrates, XXVII. GP, am 17. Juni 2021

Die Sportbegeisterung in Österreich ist derzeit groß, hat doch die Österreichische Fuß­ballnationalmannschaft bei der Europameisterschaft bereits die ersten Punkte einge­fahren. Viele Zuseher sind von der Leistung der Sportler begeistert, weniger jedoch von der politischen Instrumentalisierung des Großereignisses.

Sport definiert sich nach Duden wie folgt: „nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung und Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübte körperliche Betätigung“. Der Spitzensport wird mit „Leistungssport, der sich durch Spitzenleistungen auszeichnet“ beschrieben. Kein Wort von Politik, denn politische Botschaften haben auf den Sportplätzen nichts verloren. Sport soll Sport bleiben, Politik bleibt Politik. Die Ins­trumentalisierung des Sports für allgemeine gesellschaftspolitische Ziele, die den unmit­telbaren Bereich des Sportlichen überschreiten sind abzulehnen. Der Versuch, identi­tätsstiftende Aktionen in sportliche Wettbewerbe einfließen zu lassen, haben in keinem Stadion der Welt was zu suchen.

Weder das Zeigen des militärischen Grußes der türkischen Fußballnationalmannschaft nach dem Länderspiel gegen Frankreich bei der EM-Qualifikation, noch die Verwendung von politischen Motiven ("Ruhm für die Helden" bezogen auf den Krim-Konflikt) auf dem Trikot der Ukrainer, aber auch nicht das Niederknien mancher Spieler vor Matches der Europameisterschaft.

Der Europa-Verband teilte mit, dass die Nachricht "Ruhm für unsere Helden" eine "klare politische Ausrichtung" habe, im Gegensatz dazu schrieb sie beim Blacklivesmatter-Pro­test: "Wir fordern die Fans auf, Respekt für Teams und Spieler zu zeigen, die auf die Knie gehen."

Dazu schreibt Andreas Unterberger, ehemaliger Chefredakteur der „Presse“ und der „Wiener Zeitung“ in seinem Tagebuch Folgendes: „Dabei ist diese Blacklivesmatter-Be­wegung eine ganz eindeutig rassistisch-extremistische Bewegung. Nicht nur, weil sie ein gleichzeitiges "Whites Lives Matter" verbietet, sondern weil im Zeichen der Blacklives­matter-Bewegung von Schwarzen und Linksextremisten in den USA zahllose Gewalt- und Vandalenakte gesetzt worden sind. Diese können auch durch den Mord eines Poli­zisten an einem schwarzen Drogendealer in den USA nicht gerechtfertigt werden. Diese Bewegung hat auch massiv parteipolitische Dimensionen bekommen, und ist von den US-Demokraten wie etwa der SPÖ heftig instrumentalisiert worden“ [1].

[1] https://www.andreas-unterberger.at/m/2021/06/der-schwarze-rassismus-der-fuball­spieler/

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, sofortige Schritte zu setzen, um die politische Neutralität im Sport aufrecht zu erhalten und die Entpolitisierung des Sports voranzu­treiben.“

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Präsidentin Doris Bures: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht daher mit in Verhandlung.

Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Agnes Sirkka Prammer. – Bitte.