18.55

Abgeordneter Hermann Weratschnig, MBA MSc (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsi­dentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Werte Abgeordnete! Wer hätte sich ge­dacht, dass sich neun Bundesländer, Verkehrsverbünde, Verkehrsbetriebe auf eine österreichweite Jahresnetzkarte im öffentlichen Verkehr einigen und sozusagen eine längerfristige Beziehung eingehen? Wer hätte sich das vor Jahren gedacht?

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie schwierig es war, als wir 2013 in Tirol über das Tirolticket verhandelten, das 2017 umgesetzt wurde, alle Differenzen in einem Bundesland auszuräumen und zu einer längerfristigen Beziehung zu kommen. (Beifall bei den Grünen.)

Wir formulierten damals aus Bundesländersicht einen Wunsch, eine Vision an den Bund und hatten viel Hoffnung betreffend Bund, nämlich eine bundesweite Jahresnetzkarte umzusetzen. Diese Hoffnungen der PendlerInnen sind mit dem Klimaticket in einer Koalition, wo das geht, wo das funktioniert, erfüllt worden. Wie viele Ministerinnen, Minister haben das schon in der Vergangenheit probiert? – Ich habe ein bisschen nach­geschaut: Bereits 1986 war das schon einmal in Diskussion, damals unter Bundes­minister Rudolf Streicher, 17 Ministerinnen und Minister waren seither im Amt, vier ehe­malige MinisterInnen, MinisterInnen a. D. sitzen sogar hier im Parlament: Abgeordneter Stöger, Klubobmann Leichtfried, Präsidentin Bures und Präsident Hofer. Eines ist ganz klar: Sie können ein Lied über diese Verhandlungen und über die Schwierigkeiten singen.

Bundesministerin Leonore Gewessler hat es mit ihrem Team, dem Koalitionspartner, einer Mehrheit hier im Haus – mit NEOS und SPÖ – einfach umgesetzt. Das sind die Fakten, das ist entscheidend. Es gibt eine Jahresnetzkarte und einen Preis (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP), ein Klimaticket für leistbare Mobilität, ein Preis für alles, ein Preis für alle, eines für alle und alle für ein Ticket. Davon profitieren am Ende des Tages die PendlerInnen: eine Karte für mehr Klimaglück – Klimaglück, das wir alle in Zukunft brauchen werden. Gratulation an alle, die daran gearbeitet haben!

Die PendlerInnen haben gewonnen, ich habe es bereits gesagt: Über 35 000 Tickets – ich glaube, mit heutigem Stand sind es sogar ein paar Tausend mehr – sind bereits verkauft. Das Klimaticket ist eine Erfolgsgeschichte, es wird eine Erfolgsgeschichte, werte Abgeordnete, das ist eine Revolution. Wir wissen aber auch, dass das eine der Preis und das andere der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist, der eine besondere Wichtigkeit hat, wie zum Beispiel die Revitalisierung der Bahnstrecken. Da hebe ich die Revitalisierung der Murtalbahn in der Steiermark hervor, die Beschleunigung und den Ausbau der Franz-Josefs-Bahn (Abg. Stögmüller: Mattigtalbahn!), die Modernisierung der Zillertalbahn, der Mattigtalbahn, der Gleichenberger Bahn – also man könnte über die Redezeit hinaus, glaube ich, jene Bahnen auflisten, bei denen Handlungsbedarf gegeben ist. Wir greifen da jetzt zu und investieren. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

In den ländlichen Regionen sind es die Busverkehre, die wir vor allem zu den Tages­randzeiten brauchen. Das alles sind Projekte, bei denen wir gemeinsam arbeiten, für den Einstieg gibt es das Klimaticket. Die Lizenz zum Klimaschutz haben wir selbst in der Hand, werte Abgeordnete, das ist das Wichtigste. (Präsident Hofer übernimmt den Vor­sitz.)

Da braucht es weiterhin viel Kraft, das auch für Bus und Bahn umzusetzen. Steigen wir um! Time for Change! Wir sind alle dabei, und ich lade alle dazu ein, auch umzusteigen und selbst das Klimaticket zu nutzen. – Danke schön. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

19.00

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Herr Dipl.-Ing. Gerhard Deimek. – Bitte, Herr Abgeordneter.