19.18

Abgeordneter Lukas Hammer (Grüne): Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kolle­gen! Sehr geehrte Frau Ministerin! (Abg. Rauch: Wen würde der Anstand wählen? Die Grünen sicher nicht!) Ja, aus meiner Sicht haben Sie Geschichte geschrieben, Sie und Ihr Team haben wirklich verkehrspolitische Geschichte geschrieben, indem Sie dieses Projekt, an dem man sich so lange versucht hat – über 15 Jahre, teilweise gehen die Ideen schon länger zurück –, nun umsetzen. Ich glaube, wir wissen und Sie wissen nun wahrscheinlich im Rückblick, warum das öfters gescheitert ist: weil es wirklich eine Mammutaufgabe war, die Sie, Ihr Team und alle, die daran beteiligt waren, zu bewältigen hatten. Es gab zig Verhandlungsrunden mit allen neun Bundesländern, aber nun ist es geschafft – und noch einmal: wirklich ganz herzliche Gratulation an Sie und Ihr Team! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Im Klimaschutz geht es weniger darum, dass man den Leuten mit dem Zeigfinger irgendwie zeigt, was sie müssen und was sie sollen, sondern dass man klimafreund­liches Verhalten einfacher und billiger macht. Ich glaube, das Klimaticket ist gerade eines der besten Projekte in diesem Bereich, weil wir einfach zeigen können: Ja, die Men­schen, die die öffentlichen Verkehrsmittel benützen, ersparen sich bares Geld. Ich glau­be, vielen Menschen ist überhaupt nicht bewusst, wie viel Pendlerinnen und Pendler zahlen.

Das Klimaticket wird nun auch immer wieder mit der Österreichcard der ÖBB verglichen, die selbst 1 944 Euro kostet, aber dieser Vergleich ist eigentlich nicht richtig. Man muss sich anschauen, was Pendlerinnen und Pendler tatsächlich bisher bezahlt haben. Ich habe mir das rausgesucht: Eine Pendlerin, die von Stegersbach nach Wien pendelt, zahlt im Jahr 2 232 Euro – nur für diese Strecke und die Kernzone Wien; das heißt, sie kann nicht im Sommer mit der Bahn auf Urlaub fahren und dann die Öffis benutzen. Nur für diese Strecke erspart sie sich mit dem Klimaticket 1 283 Euro, das ist sensationell. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Auch in Tulln, das ja relativ nahe bei Wien ist, spart man sich für diese Pendlerstrecke 400 Euro. Ich glaube, daran sieht man, dass sich die Menschen, die jetzt schon mit den Öffis pendeln, die jetzt schon die öffentlichen Verkehrsmittel benützen, sehr viel erspa­ren. Das ist wichtig, und ich glaube, es ist auch ein ganz konkretes Angebot für viele Menschen, umzusteigen – weil es komfortabler ist, weil man einfach dieses schöne Ticket schon hat. Man kann einfach einsteigen. Man muss es nicht extra kaufen, man muss sich nicht anstellen. Man steigt einfach ein und es ist günstiger.

Ich glaube, das ist wirklich eines der schönsten Projekte, das wir in dieser Legislatur­periode bis jetzt umsetzen konnten. Noch einmal herzliche Gratulation und vielen Dank! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.20

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Abgeordneter Lukas Brandweiner. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.