16.43

Abgeordnete Gabriela Schwarz (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Herr Kollege Loacker, dieser Vergleich mit den Kühen und Zebras ist wirklich sehr, sehr eindrücklich. Ich möchte das noch um eine weitere Geschichte ergänzen, um die Skurrilität des Auftritts des Herrn Kollegen Hauser ein bisschen klarzumachen. Unsere Rechnung ist: Wir neh­men ein Dorf mit 100 Einwohnern, 99 Geimpfte, ein Ungeimpfter. Im Spital landen ein Geimpfter und ein Ungeimpfter. Ihre Rechnung ist (mit verstellter Stimme): 50 Prozent sind ungeimpft und 50 Prozent geimpft! – Falsch, Prävalenzfehler: 100 Prozent Ungeimpfte und 1,01 Prozent Geimpfte landen im Spital – so einfach ist die Rechnung. (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie bei Abgeordneten der NEOS.)

Wir wissen mittlerweile, dass das Virus aufgrund der Mutationen unberechenbar ist. Wir wissen aber auch, dass es genauso unberechenbar ist, wie sich Long Covid auswirken kann. Kollege Schallmeiner und auch Kollege Silvan haben ausgeführt, in welch unter­schiedlichen Bereichen all jene, die an Covid erkrankt waren, darunter leiden können: Das geht von Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen bis hin zur psychischen Belas­tung, weil einfach auch die Arbeitsfähigkeit nicht mehr besteht. Wir wissen um dieses Prob­lem, und es gibt mittlerweile sechs Spezialeinrichtungen und 20 zusätzliche Einrichtungen, die sich ausschließlich dieser Symptome, dieser Krankheiten annehmen. Es wird inter­national geforscht, und das Gott sei Dank auch mit österreichischer Beteiligung.

Ich möchte das Rednerpult, wenn ich zum Thema Gesundheit spreche, nicht verlassen, ohne noch einmal kurz darauf einzugehen: Wir wissen, dass die Impfung vor schwerer Erkrankung schützt. Wir haben nie behauptet, dass es ein 100-prozentiger Schutz ist. (Abg. Belakowitsch: Der Kollege Schallmeiner schon, gerade vorhin, das hat er wörtlich gesagt! Das hat er wörtlich gesagt!) Diesen 100-prozentigen Schutz kann keine Impfung erbringen. Die Impfung schützt vor schwerer Erkrankung. Das wissen wir, das ist statis­tisch belegbar – so viele Zettel, Taferl und Sachen von Kollegen Hauser können hier gar nicht stehen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Was wir allerdings auch wissen, ist, dass das Wurmmittel nicht hilft. Wir wissen, dass das keine Therapie, sondern – ganz im Gegenteil – gefährlich ist, weil Menschen das so anwenden, dass sie sich dabei wirklich fast vergiften – ad eins. (Beifall des Abg. Jakob Schwarz.)

Das Wurmmittel ist die eine Sache, die andere ist – und ich warne dringend davor –: Wir wissen von Fällen von Coronapartys, bei denen Jugendliche und auch andere sich treffen, darunter ein Positiver, sodass die Leute sich anstecken. – Bitte lassen Sie das! Nutzen Sie die Zeit besser, gehen Sie impfen! Holen Sie sich den ersten Stich, den zweiten Stich und – ganz dringend notwendig – den dritten Stich. Bitte nutzen Sie die Gelegenheit! – Es gibt niederschwellige Angebote. Wir müssen so durch die Pandemie kommen, und ich verlasse mich da ganz auf die Menschen, die der Wissenschaft und der Impfung vertrauen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der Grü­nen sowie der Abg. Yılmaz.)

16.46

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Fiedler. – Bitte sehr, Frau Abgeordnete.