12.12

Abgeordneter Ing. Josef Hechenberger (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Ge­schätzter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuse­herinnen und Zuseher! Wenn man um die Mittagszeit zum Thema Tierschutz spricht, denke ich, darf auch einmal ein Dank an die Bauern ausgesprochen werden, die uns mehrmals täglich mit besten und hochwertigsten Lebensmitteln versorgen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wie dem Text des Tierschutzvolksbegehrens zu entnehmen ist, sind Tiere „fühlende Wesen“. Aus diesem Grund müssen wir sehr sensibel mit diesem Thema umgehen. Ich weiß und ich bin überzeugt davon, dass nicht nur der Gesellschaft, sondern auch den Bauernfamilien das Thema Tierschutz wichtig ist. Ich habe unlängst eine Bauernfamilie mit zwei kleinen Kindern im Tiroler Oberland besucht. Als wir in den Stall gegangen sind, haben mir die Kinder im Alter von vier und fünf Jahren jede einzelne Kuh mit Namen vorgestellt. Das heißt, bei uns sind Tiere keine Produktionseinheiten, sondern haben Namen und gehören zur Familie. Ich glaube, es ist entscheidend, dass auch diese Form der Landwirtschaft zukünftig erhalten bleibt, diese Klein- und Kleinstbetriebe, die das Rückgrat einer flächendeckenden Landwirtschaft sind und auch bleiben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Unabhängig davon, ob die Tiere im Laufstall oder im Stall mit Kombinationshaltung ge­halten werden, ist in diesem Zusammenhang auch sehr wichtig, dass die Lebensmittel­produktion nachhaltig ist. Es ist auch klar, dass die Viehhaltung im Grünlandgebiet alter­nativlos ist. Ohne Tiere gibt es keine flächendeckende Landwirtschaft. Aus diesem Grund bin ich über dieses heutige Ergebnis sehr froh.

Es ist aber auch entscheidend, dass wir nicht nur über die Landwirtschaft, über die Bau­ernfamilien entscheiden, wie Tierschutz auszusehen hat, nicht mit Verboten arbeiten, sondern auch mit Anreizen die Leute auf den Weg mitnehmen und so das Tierwohl generell verbessern und erhöhen.

Sehr wichtig ist mir auch, dass wir nicht nur von den Nutztieren, sondern genauso von den Haustieren sprechen. Wir wissen, in der Pandemie haben sich sehr viele Menschen Haustiere angeschafft – Menschen, die zum Teil keine oder wenig Ahnung haben, wie mit Tieren umzugehen ist. Dass dieser Sachkundenachweis zum Beispiel bei Hunden beinhaltet, dass die Menschen auch entsprechend ausgebildet und weitergebildet wer­den, halte ich für ganz entscheidend und wichtig, damit es auch dem Bernhardiner im siebten Stock in der 50-Quadratmeter-Wohnung gut geht.

Ich glaube, dass Tierschutz umfassend und eine Querschnittmaterie ist. Aus diesem Grund ist der heutige Entschließungsantrag ein erster wichtiger Schritt. Ich bin überzeugt davon, dass weitere folgen werden, aber es geht nur, wenn die Leute mit Anreizen mit­genommen werden und nicht mit Verboten mehr oder weniger bestraft werden. (Beifall bei der ÖVP.)

In diesem Sinne ist es ein erster wichtiger Schritt, weitere werden folgen. Noch einmal ein Danke an unsere Bauernfamilien, die uns jetzt zur Stunde mit hochwertigen Lebens­mitteln versorgen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

12.15

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Ulrike Fischer. – Bitte.