20.12

Abgeordnete Barbara Neßler (Grüne): Herr Präsident! Geschätzter Minister! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Liebe Zuseher und Zuseherinnen! Über eines sind wir uns hier herinnen hoffentlich einig: dass Kinder und Jugendliche Schutz vor dem Covid-19-Virus benötigen. Ich sage das deshalb, weil sich in der Vergangenheit lange die These gehalten hat, dass sich bei Jüngeren quasi kein schwerer Verlauf ergeben kann. Wir wissen mittlerweile, dass dem leider nicht so ist. Jetzt haben wir zumindest die Impfung für Kinder ab fünf Jahren, und Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sind sich auch betreffend diese Altersgruppe einig, dass das Risiko, schwer an Corona zu erkranken oder an Long Covid zu leiden, weit höher ist, weit größer ist als das Risiko von etwaigen Nebenwirkungen einer Impfung. Auch der Virologe Christian Drosten verweist explizit darauf, dass die neue Variante Omikron leider gerade bei Kindern zu schwereren Verläufen führen könnte, und empfiehlt daher explizit die Impfung.

Die Kollegin von der ÖVP hat das auch ausgeführt: Ich habe ebenfalls sehr großes Verständnis für alle Eltern, die sich unsicher sind, die mit dem, was sie den Kindern geben wollen, vorsichtig sind, auch damit, welche medizinische Behandlung die Kinder erhalten sollen. Daher ist es natürlich notwendig, die Eltern zu informieren, sie anzu­stoßen, dass bei Fragen das Gespräch mit den Ärzten und Ärztinnen geführt wird und bei Unklarheiten, im Zweifelsfall nicht Telegram oder den unzähligen Falschmeldungen Glauben geschenkt wird. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wir stimmen daher auch dem vorliegenden Antrag der Kollegin Holzleitner, bei dem es um eine Informationskampagne geht, zu. Ich möchte aber gleich dazusagen, dass schon eine Kampagne am Laufen ist, etwa mit einem Spot speziell für die Kinderimpfung, der im Fernsehen und auch in den sozialen Netzwerken geschaltet wird. Ebenso haben wir spezielle Folder für Eltern, aber auch für Kinder über die Stakeholder in den Schulen verteilen lassen, beispielsweise vom Bildungsministerium direkt an den Schulen bezie­hungsweise an die Schulärzte und ‑ärztinnen, sie liegen auch bei Mutter-Kind-Boxen auf. Diese Folder gibt es auch speziell für Kinder.

Unter dem Strich gilt, glaube ich: Wer sein Kind schützen will, lässt es impfen. (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Diesner-Wais.) Das wird vielen Kindern nicht nur medizinischen Schutz bieten, sondern das wird, wie ich glaube, auch den psychischen Ängsten und Unsicherheiten, die angesichts der Entwicklung der Pandemie logischer­weise auch bei Kindern aufgebaut wurden, entgegenwirken.

Ich habe noch etwas für die FPÖ (Abg. Wurm: Ein Geschenk zu Weihnachten!), das ich gefunden habe – Herr Wurm, ich hoffe, Sie hören gut zu –: „Es gilt zu bedenken, dass das Unterlassen von Impfungen nicht nur auf den Einzelnen, sondern auch auf die gesamte Gesellschaft Auswirkung hat.“ – Von wem kommt der Spruch? (Ruf: Dagmar Belakowitsch!) Nicht von den Grünen, nicht von der ÖVP, nicht von den NEOS, nicht von der SPÖ. Er kommt von der FPÖ, und das ist noch gar nicht so lange her. Das war 2019 ein Dringlichkeitsantrag mit dem Titel „Informationskampagne über die Folgen des Nicht-Impfens“, der im Tiroler Landtag von der FPÖ eingebracht wurde. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Ui- und Oh-Rufe bei den Grünen.)

Weil es so schön ist, zitiere ich es gerne noch einmal. Die FPÖ sagt: „Es gilt zu bedenken, dass das Unterlassen von Impfungen nicht nur auf den Einzelnen, sondern auch auf die gesamte Gesellschaft Auswirkung hat.“ – So viel zu Ihren Überzeugungen. (Zwischenruf des Abg. Martin Graf. – Abg. Stefan: ... objektiv!)

Zum Schluss jetzt aber noch ganz kurz meine Bitte an alle Eltern: Wenn es um die Gesundheit Ihrer Kinder geht (neuerlicher Zwischenruf des Abg. Martin Graf), sollten Sie sich besser nicht auf das Glück verlassen, sondern gehen Sie auf Nummer sicher, schützen Sie Ihr Kind und lassen Sie es impfen! – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.17