1495/AB-BR BR
 
Die Bundesräte Haunschmid und Kollegen haben am 6. Mai 1999 unter der Nr. 1614/J -
BR/99 an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend "weitere Verbesserung
der UO - Ausbildung" gerichtet. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
 
Zu 1 und 2:

Seit 1995 haben 1.302 Unteroffiziersanwärter den Unteroffizierslehrgang positiv
abgeschlossen; 372 befinden sich noch in Ausbildung an den Waffen - und Fachschulen
bzw. an der Heeresunteroffiziersakademie; 1.828 haben die Ausbildung - z.B. aus gesund -
heitlichen Gründen oder auf Grund einer negativen Teilprüfung der dreiteiligen Dienst -
prüfung - unterbrochen.
 
Zu 3:

Bis heute sind 390 Unteroffiziersanwärter aus dem Lehrgang ausgeschieden; 60 haben
negativ abgeschlossen.
 
Zu 4:

Prüfungswiederholungen sind nur bei negativen Teilprüfungen möglich (jede Teilprüfung
kann zwei Mal wiederholt werden). Eine Wiederholung der gesamten Dienstprüfung ist
nicht vorgesehen.
Zu 5:

260.
Zu 6:

Seit 1995 haben 37 Unteroffiziere ihr Dienstverhältnis beendet. Sie stehen aber weiterhin
als Milizunteroffiziere zur Verfügung.
Zu 7 und 8:

Die neue Unteroffiziersausbildung brachte die Bestätigung, daß hohe Leistungs -
anforderungen und ein strenges Prüfungssystem hervorragende Ergebnisse zeitigen. In
diesem Sinne zeichnen sich die jungen Unteroffiziere besonders durch ihr Fachwissen und
umfassende ausbildungsmethodische Kenntnisse aus. Der Unteroffizierslehrgang entspricht
den internationalen Erfordernissen und dient auch anderen Staaten als Vorbild. Es sind
daher für die Zukunft keine wesentlichen Änderungen in der Unteroffiziersausbildung
geplant.
Zu 9:

Im Sinne der Strukturanpassung zur Heeresgliederung 1992 ist ein jährlicher Kader -
nachwuchs von etwa 400 Unteroffizieren erforderlich; dies entspricht etwa der
durchschnittlichen Nachwuchsrate.
Zu 10:

Nein.
Zu 11 und 12:

Der Fremdsprachenausbildung wird seitens des Bundesministeriums für Landesverteidigung
besondere Bedeutung beigemessen. Die Englischausbildung der Unteroffiziere erfolgt
unmittelbar nach ihrer Grundausbildung. Sie wird vorwiegend von ressortfremden
Institutionen und Gastlehrern durchgeführt. Die Ausbildungsinhalte werden von der
Landesverteidigungsakademie festgelegt, wobei die Beherrschung des Englischen auf Höhe
der Leistungsstufe A (Zulassungsvoraussetzung zum Stabsunteroffizierslehrgang) erreicht
werden soll.
 
Zu 13:

Ab dem Jahre 2000 wird ein neuer zweisemestriger Stabsunteroffizierslehrgang eingeführt,
der auf der Unteroffiziersgrundausbildung aufbaut und dem Prinzip des geschlossenen
Lehrganges folgt.
 
Zu 14 bis 16:

Ziel der Englischausbildung im Stabsunteroffizierslehrgang ist die Beherrschung der
Sprache auf Höhe der Leistungsstufe B. Die Ausbildung erfolgt in drei Blöcken im Ausmaß
von insgesamt 300 Unterrichtsstunden. Weiters ist vorgesehen, einzelne Fachgegenstände
auch in englischer Sprache zu unterrichten, um die Frequentanten in die Lage zu versetzen,
auf internationaler Ebene kommunikationsfähig zu sein.
 
Zu 17:

Die Ausbildung der Lehrer an den Akademien und Schulen des Bundesheeres erfolgt durch
berufsbegleitende Aus - und Weiterbildung.
 
Zu 18:

Das Sprachkonzept ist darauf ausgerichtet, daß alle Offiziere und Unteroffiziere bis etwa
2006 die volle internationale Kommunikationsfähigkeit erlangt haben. Demnach sollen
Offiziere und Unteroffiziere Englischkenntnisse der Leistungsstufe B, Offiziere in höheren
Funktionen Englischkenntnisse der Leistungsstufe C sowie Kenntnisse in einer zweiten
Fremdsprache aufweisen.
Zu 19:

Sofern dies zur Aufgabenerfüllung auf ihrem Arbeitsplatz erforderlich ist, erhalten auch
ältere Unteroffiziere eine entsprechende Fremdsprachenausbildung an der Landesver -
teidigungsakademie bzw. dezentral unter Verantwortung der Kommanden und Schulen.
 
Zu 20:

Die Fremdsprachenausbildung für Offiziere beginnt bereits an der Theresianischen Militär -
akademie und setzt sich in den höheren Lehrgängen an der Landesverteidigungsakademie
fort. Für Unteroffiziere beginnt die Ausbildung nach dem Unteroffiziersgrundlehrgang und
wird im Stabsunteroffizierslehrgang fortgeführt. Beide Personengruppen werden in der
Folge zu Förder - und Intensivkursen zur Vertiefung ihrer Kenntnisse sowie zur gezielten
Vorbereitung auf eine Auslandsverwendung einberufen. Wie bereits erwähnt, wird mit der
vollen Umsetzung im Jahre 2006 zu rechnen sein.
 
Zu 21:

Die jährlichen Kosten betragen etwa 7 Mio. S; bis zum Jahre 2003 sind daher Aufwen -
dungen in Höhe von rund 28 Mio. S erforderlich.
 
Zu 22:

Ja. Bereits heute erfolgt die Ausbildung zum Teil durch zivile Fremdsprachenlehrer.
Fallweise wird die Ausbildung auch in zivilen Einrichtungen (Universitäten bzw.
ausländische militärische Fremdsprachenausbildungsstätten) durchgeführt.

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