1527/AB-BR BR
B e a n t w o r t u n g
der Anfrage der Bundesräte Haunschmid u.a.
betreffend Gesundheitsvorsorge durch richtige Ernährung
von Säuglingen und Kleinkindern und deren Mütter
(Nr. 1648/J - BR)
Zur gegenständlichen Anfrage führe ich folgendes aus:
Zu Fragen 1 und 2:
Dem Umstand, daß ausgewogene Ernährung ein wichtiger Bestandteil der
Gesundheitsförderung und Lebensqualität ist, wird durch das Gesundheitsressort
schon seit seinem Bestehen große Bedeutung beigemessen.
Konkret bezogen auf die Zielgruppe der Mütter von Säuglingen und Kleinkindern
sind die Maßnahmen zur Ernährung im Rahmen des Mutter - Kind - Passes zu nennen.
Die Information von werdenden und stillenden Müttern über die richtige Ernährung ist
seit der Einführung des Mutter - Kind - Passes im Jahr 1974 ein Schwerpunkt bei den
Untersuchungen, die vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des ersten
Lebensjahres des Kindes durchgeführt werden.
Mitte der achtziger Jahre wurden darüberhinaus vom damaligen Bundesministerium
für Gesundheit und Umweltschutz die Broschüren "Mein Baby kommt ‚ und "Stillen -
ein guter Beginn" herausgegeben. Letztere wurde zuletzt 1997 überarbeitet und
aktualisiert wieder aufgelegt.
Für die weitere Planung und Realisierung von Maßnahmen wurde gemeinsam mit
dem BM für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz die Erstellung eines
österreichischen Ernährungsberichtes in Auftrag gegeben, der 1999 präsentiert
wurde.
Maßnahmen zur Verbesserung des Ernährungszustandes sind ein zentraler
Bestandteil der Initiativen zur Gesundheitsförderung.
Im Februar 1998 wurde das Gesundheitsförderungsgesetz beschlossen und somit
die Basis dafür geschaffen, daß über den Fonds "Gesundes Österreich" die
Prävention und Gesundheitsförderung mit einem Jahresbudget von ATS 100
Millionen verstärkt und verbreitert wird. In diesem Rahmen werden auch
entsprechende Maßnahmen für die angesprochenen Zielgruppen durchgeführt.
Zu den Fragen 3, 4, 5, und 6:
Eine isolierte Berechnung der Ausgaben, die im Kontext mit "Ernährung" stehen und
eine Aufschlüsselung der Ausgaben, ist aufgrund der Vielschichtigkeit der
geförderten Projekte nur schwer durchführbar und wenig aussagekräftig. So erfolgt
beispielsweise Ernährungsberatung für Schwangere oder stillende Mütter im
Rahmen der Mutter - Kind - Pass - Untersuchungen durch Ärzte sowie Vertreter
anderer Gesundheitsberufe und wird über die Krankenversicherungsträger
abgegolten.
Weiters werden durch das ho. Ressort gemeinnützige Vereine und sonstige
Institutionen subventioniert, die partiell Aufgaben der Gesundheitsvorsorge speziell
für die in Rede stehenden Zielgruppen wahrnehmen.
Zu den Fragen 7 und 8:
Das Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat die Ergebnisse der
Studie des Institutes für Ernährungswissenschaften, aus der zum Teil
Wissensdefizite im Bereich Ernährung in einzelnen Bevölkerungsgruppen ablesbar
sind, zum Anlass genommen, diesen Defiziten durch weitere gezielte
Informationsmaßnahmen entgegenzuwirken.
Der Fonds "Gesundes Österreich", der durch das Gesundheitsförderungsgesetz mit
der administrativen Umsetzung von Initiativen zur Gesundheitsförderung und
Prävention beauftragt wurde, hat sich für das Jahr 1999 als
Zielgruppenschwerpunkte u.a. Frauen in besonderen Lebenssituationen gesetzt.
Dies inkludiert ausdrücklich schwangere Frauen und Mütter mit Kleinkindern. In
diesem Rahmen werden auch entsprechende Informationen über
gesundheitsfördernde Ernährungsweisen offensiv verbreitet. Derzeit werden Projekte
im Bereich "Stillen" gefördert, im Bereich "Ernährung" sind einige regionale Projekte
in der Planungsphase. Weiters sind verschiedene Maßnahmen geplant, um
Projekteinreichungen und - durchführungen in diesem Bereich gezielt zu bewirken.