Wir haben auch versucht zu erheben, wer wie oft sogenannte harte Drogen konsumiert. Dabei haben wir festgestellt, daß "nur" – nur unter Anführungszeichen – etwa 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung gelegentlich eine solche Substanz konsumiert haben, wobei, was solche einmalige Versuche von Erwachsenen betrifft, wir doch feststellen konnten, daß etwa 20 bis 30 Prozent der Erwachsenen einmal zu einer Droge gegriffen haben, ohne daß aber daraus eine Kontinuität, eine Abhängigkeit entstanden ist.
Ich glaube, daß wir anhand dieses Drogenberichts doch nachweisen können, daß wir international sehr erfolgreich sind.
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin.
Wünschen Sie eine Zusatzfrage? – Bitte.
Bundesrat Johann Payer (SPÖ, Burgenland): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Wie ist die Situation in Österreich im Zusammenhang mit den sogenannten neuen Designerdrogen?
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesministerin.
Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales Eleonora Hostasch: Nach den Erfahrungen, die wir haben, sind es vor allem Jugendliche, die Freizeit- und Partydrogen – diese sogenannten Designerdrogen – konsumieren. Hier ist in erster Linie Cannabis anzuführen; das ist die Droge schlechthin, wenn man das so bezeichnen will. In weit geringerem Ausmaß ist es Ecstasy.
Was Anlaß zur Sorge gibt, ist, daß wir Informationen haben, daß es eine nicht unbeträchtliche Zahl von Amphetaminen gibt, deren Konsum in der Jugendszene Platz greift. Demzufolge haben wir jetzt eine Studie in Auftrag gegeben, in der noch mehr an Erfahrungen erhoben werden sollen, was den jugendkulturellen Kontext betrifft, also die Jugendszene im Zusammenhang gesehen mit Designerdrogen. Ich erwarte mir ein Ergebnis aus dieser Studie im dritten Quartal des heurigen Jahres. Dann können wir abschätzen, inwieweit wir zusätzliche Maßnahmen zu setzen haben, um gerade in der Jugendszene eine Änderung des Verhaltens zu bewirken.
Insgesamt meine ich, daß wir zu Recht sagen können, daß wir alles gut im Griff haben.
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Frau Bundesministerin.
Eine weitere Zusatzfrage wünscht Herr Bundesrat Dr. Königshofer. – Bitte.
Bundesrat DDr. Franz Werner Königshofer (Freiheitliche, Tirol): Sehr geehrte Frau Bundes-ministerin! Ich möchte die Frage der Drogenproblematik auf eine allgemeine Suchtproblematik ausweiten.
Eine relativ neue Statistik besagt, daß im Jahre 1998 in Österreich rund 250 Menschen aufgrund des Mißbrauches von Opiaten, also klassischen Drogen, gestorben sind. 2 000 bis 2 500 Menschen in Österreich sind wegen des Mißbrauches von Alkohol und über 10 000 Menschen an den Folgewirkungen des Nikotinmißbrauches gestorben. Deshalb, Frau Ministerin, meine Frage an Sie: Werden Sie Ihre Drogen-Präventivmaßnahmen auch als Sucht-Präventivmaßnahmen in den Bereichen Alkohol- und Nikotinmißbrauch umsetzen?
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesministerin.
Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales Eleonora Hostasch: Sehr geschätzter Herr Bundesrat! Die von Ihnen genannten Zahlen beziehungsweise Erhebungen sind mir in dieser Form nicht geläufig. Ich kann mich nur darauf beziehen, was im eigenen Haus erarbeitet wurde oder was ich an Informationen auch aus anderen Ressorts habe.
Was die allgemeine Politik bezüglich Suchtgifte und Suchtmittel betrifft, möchte ich auf das neue Suchtmittelgesetz verweisen, das ja von mir als eines der ersten Gesetze, seit ich das Gesundheitsressort übernommen habe, im Parlament eingebracht wurde und verabschiedet wer
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