Bundesrat Stenographisches Protokoll 657. Sitzung / Seite 85

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sten auch genügend Politfunktionäre befinden, die sicher kein Vorbild für unsere sportbegeisterte Jugend sind.

Daß durch diese Regierungsvorlage angeblich auch arbeitsmarktpolitische Akzente gesetzt werden, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen; das dürfte nur eine allgemeine Formulierungsfloskel sein. Es muß besonders in Vorwahlzeiten halt alles unter dem Titel "Arbeitsplätze" gesehen werden; das wird schon so sein.

Meine Damen und Herren! Warum wir Freiheitlichen dieser Vorlage trotzdem zustimmen, kann ich auch rasch und bündig erklären: Unsere sportbegeisterte Jugend erwartet sich selbstverständlich die notwendige Dotierung zur Sportausübung. Natürlich haben Tausende Idealisten unter den Funktionären das Recht auf entsprechende Rahmenbedingungen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch von dieser Stelle aus diesen Idealisten meinen Dank aussprechen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

13.17

Vizepräsident Dr. Milan Linzer: Weiters zu Wort gemeldet hat sich Frau Sozialministerin Eleonora Hostasch. Ich erteile es ihr.

13.17

Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales Eleonora Hostasch: Sehr geschätzter Herr Präsident! Sehr geschätzte Damen und Herren! Auch wenn ich heute hier in Vertretung des Herrn Bundesministers Edlinger zu Ihnen spreche und nicht in meiner politischen Funktion, in der ich für Gesundheits- und Beschäftigungsfragen verantwortlich bin, freue ich mich dennoch, hier die endgültige Beschlußfassung des vorliegenden Gesetzentwurfes mit Ihnen miterleben zu dürfen, denn dieses Gesetz trifft Vorsorge dafür, daß mehr finanzielle Mittel, nämlich ein erheblicher Budgetanteil, nicht nur für den Spitzensport, sondern in sehr hohem Maße auch für den Breitensport und nicht zuletzt auch für den Nachwuchs in unserer Jugend zur Verfügung gestellt werden. Damit wird sowohl für die Volksgesundheit als auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sehr viel getan. Wir alle wissen, wie wichtig es ist, durch ein gesellschaftliches Zusammentreffen, sei es im sportlichen Bereich oder in anderen Vereinswesen, immer wieder dazu beizutragen, daß die Generationen miteinander in einen Dialog treten. Gerade der Sport hat nicht zuletzt den Ruf, zu verbinden.

Ich glaube, daß wir mit dieser Förderung sicherstellen, daß Österreich seine Spitzenleistungen und seinen Spitzenrang im internationalen Sportwesen wird halten können, und ich hoffe, daß sich gerade mit Hilfe dieser finanziellen Mittel in der großen Breitenwirkung auch immer wieder Spitzenkräfte herausentwickeln werden und ihre sportlichen Begabungen dementsprechend gefördert werden können.

Ich möchte aber auch den arbeitsmarktpolitischen Effekt dieser Förderung hervorstreichen. Die Arbeit der verschiedenen Sportvereine würde nicht funktionieren, wenn nicht hauptamtlich beschäftigte Personen zusammen mit ehrenamtlich tätigen Funktionären diesen wichtigen Bereich betreuen und entsprechend zur Verfügung stehen würden. Dadurch wird auch ein arbeitsmarktpolitischer Effekt erzielt, und das ist zu begrüßen. Wir verweisen nicht zu Unrecht darauf, daß uns in Österreich in der Beschäftigungspolitik sehr viel gelungen ist und wir im europäischen Vergleich deutlich bessere Arbeitsmarktdaten aufweisen.

Ich möchte hier doch unterstreichen, daß es sich manche Vereine beziehungsweise Fachverbände nicht gefallen lassen würden, in Parteiecken gestellt und unter Proporz subsumiert zu werden. Da stehen Engagement und Idealismus im Vordergrund, da gibt es keine parteipolitische Präferenz. (Bundesrat Weilharter: Die Dachverbände schon!)

Sehr geschätzte Damen und Herren! Trotzdem glaube ich, ist es gut, wenn sich Parteien auch klar zu einer bestimmten Aufgabe bekennen, und ich weiß für die Sozialdemokratie, für die ich besser sprechen kann als für andere Parteien, daß es gerade sie mit großem Engagement macht, ihren Schwerpunkt auf den Breitensport legt und – das möchte ich auch betonen – die verschiedenen Interessen und auch Talente und Begabungen unterstützt.


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