BundesratStenographisches Protokoll750. Sitzung / Seite 39

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Gut finde ich auch, dass die Studierendenvertreter von Fachhochschulen mit jenen an Universitäten verknüpft werden. Da muss ich jetzt doch kurz auf die Inhalte der Rede von Kollegin Mühlwerth mit den ÖH-Workshops, die sie genannt hat, eingehen. Ich bin der Meinung, dass die Inhalte die Studierenden selbst beurteilen sollten. (Bundesrätin Mühlwerth: Da geht es um öffentliche Gelder, da geht es nicht um private ...!) Wenn sie mit den Inhalten der Workshops nicht zufrieden sind, dann werden sie diese Frak­tion abwählen, so wie auch wir im Parlament, wie Ihre Partei zum Beispiel oder auch meine abgewählt werden kann.

Diese Verknüpfung würde ich mir auch auf anderen Ebenen wünschen, also eine Ver­knüpfung zwischen Fachhochschulen und Universitäten. Vor allem ist mir die wechsel­seitige Anerkennung von Studienleistungen ein Anliegen. Gerade jetzt bei der Umstel­lung auf Bachelor- und Masterstudien ist das ein weitgehend ungelöstes Problem. Es ist angedacht durch das lebenslange Lernen, dass man vielleicht zuerst einmal einen Bachelor-Abschluss erlangt, vielleicht dann ins Berufsleben einsteigt und später einen passenden Master-Studiengang „draufsetzt“, je nachdem, was man zum Beispiel im beruflichen Umfeld braucht. Da wäre es besonders wichtig, dass man zum Beispiel auf einen Bachelor-Studiengang, der an einer Fachhochschule absolviert wurde, einmal einen Master-Studiengang einer Universität „draufsetzen“ kann.

Aber für heute bitte ich Sie einfach, gegen diese Novelle keinen Einspruch zu erhe­ben. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

10.49


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Schennach.

 


10.49.35

Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­ehrter Herr Bundesminister! Ich kann nur unterstreichen, was meine Vorrednerin ge­meint hat: Die Fachhochschulen sind eine Erfolgsstory.

Wir sehen die hohe Akzeptanz der Fachhochschulen, wir sehen auch, dass gerade in den ersten fünf Jahrgängen auch ein enormer Bedarf aufseiten schon älterer Studie­render festzustellen war, dort eine akademische Graduierung noch nachzuholen. Das heißt, in den ersten Jahren war das Durchschnittsalter, vor allem bei Nicht-Vollzeit-Fachhochschulen, durchaus jenseits von 30 Jahren. In den letzen zwei Jahren erleben wir, dass es jetzt zu einer Verjüngung kommt, aber das ändert nichts daran, dass die Fachhochschulen eine enorme Bereicherung im Ausbildungsbereich sind und auch für Österreich – gerade als einem Land, wo wir mit der Akademikerquote kämpfen – ein wichtiges Signal darstellen.

Frau Kollegin Mühlwerth, ich muss bei Ihnen eine Berichtigung anbringen – denn Sie wiederholen es immer aufs Neue –: Die ÖH hat keine öffentlichen Mittel, sondern sie ist eine Kammer und hat jene Mittel, die die Studierenden abführen. Diese abgeführten Mittel kann man nicht als öffentliche Mittel bezeichnen, sondern das sind die Beiträge, so wie man an die Gewerkschaft einen Beitrag zahlt – wobei die Gewerkschaft keine Kammer ist, sondern es sich hier um eine Art Kammerbeitrag handelt.

Ich finde es sehr wichtig, dass die Studierenden an den Fachhochschulen an die ÖH angeschlossen werden, dass sie in ihren Bemühungen der Weiterentwicklung nicht allein gelassen werden und hier eine effiziente Vertretung haben. Insbesondere konnte erst nach langen Mühen erreicht werden, dass zum Beispiel seit letztem Jahr der „Magister (FH)“ oder die „Magistra (FH)“ auch im Bundesdienst mit einer normalen Uni­versitätsausbildung besoldungsrechtlich gleichgestellt ist. Das war bisher, für die ersten Jahrgänge, nicht der Fall, und das ist erst jetzt der Fall. – Wenn es also um die Beseiti­gung solcher Ungerechtigkeiten ging, so ist dazu vielleicht die Studierendenvertretung


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