BundesratStenographisches Protokoll770. Sitzung / Seite 80

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Bewegung zu setzen. Ich würde bitten, dass man das massiv mehr betont, als dies derzeit der Fall ist.

Im Übrigen werden wir der Vorlage natürlich zustimmen. (Beifall bei Bundesräten der SPÖ sowie des Bundesrates Zangerl.)

13.28


Präsident Harald Reisenberger: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Winterauer. Ich erteile ihm dieses. (Bundesminister Mag. Darabos – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Bundesrates Winterauer –: Du willst keine Schanze von mir, oder?)

 


13.28.34

Bundesrat Reinhard Winterauer (SPÖ, Oberösterreich): Geschätzter Herr Präsident! Werter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben gehört, dass wir eine Gesetzesänderung vorgelegt bekommen haben, einen Initiativantrag von vier Parteien, dem letzten Endes dann fünf Parteien zugestimmt haben und der auf die aktuellen finanziellen Bedürfnisse unserer Sportverbände eingeht. Es sind die Dach- und Fachverbände, die unseren Breitensport und unseren Spitzensport organisieren. Das ist das Rückgrat unserer Sportinitiativen. Denen den Rücken zu stärken, ist ein Gebot der Stunde. Ich denke, dass wir, alle Kolleginnen und Kollegen, mit gutem Ge­wissen der Gesetzesvorlage zustimmen können.

Ich möchte an dieser Stelle einen kurzen Sidestep zur aktuellen Dopingdebatte ma­chen, um nicht zu sagen zur Dopingseuche, die sich vor allem im Spitzensport breit gemacht hat. Wir in Österreich haben damit in der Vergangenheit, und das ist durchaus eine Selbstkritik, einen gewissen saloppen Umgang gepflogen. Mir kommt das so ähn­lich vor, wie man in den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren mit unserer Zeitge­schichte umgegangen ist. Da haben wir uns auch so ein wenig drübergeschwindelt und sind uns dabei clever vorgekommen. So ähnlich ist es in der Vergangenheit auch bei dieser Dopingseuche gewesen. Deshalb begrüße ich die Initiative unseres neuen Sportministers Norbert Darabos, diesen Dopingsumpf trockenzulegen. Es wird noch eine lange Reise werden, denke ich. Das heißt, es sind erst die ersten Schritte einer langen Reise in die richtige Richtung gesetzt worden. (Vizepräsident Mag. Himmer übernimmt den Vorsitz.)

Ich füge das jetzt ein, weil ich meine, dass wir beim Antidopinggesetz davon ausgegan­gen sind, dass es vor allen Dingen die Manager, die Agenturen und die Netzwerke im Hintergrund sind, die wir strafrechtlich verfolgen sollten. Wir wollten die aktiven Sportler strafrechtlich verschonen. Ich halte das nach den Erfahrungen der letzten Monate nicht mehr unbedingt für der Weisheit letzten Schluss.

Ich kann nur unterstützen, dass wir entweder auch die Aktiven strafrechtlich belangen oder es zumindest sportrechtlich international so regeln, dass sie lebenslang gesperrt werden. Dann hätten wir uns einen solchen Auftritt wie den Bernhard Kohls in den letz­ten Monaten erspart. Dieser hätte sich als Ikone des österreichischen Sports etablieren können, aber er ist völlig versumpft und verfallen. Angesichts einer zweijährigen Sper­re – ich bin ein bisschen Insider bei dem Thema – spekuliert jeder, dass er sich sozu­sagen mit Schweigen hinüberrettet. Er erweist damit aber dem Spitzensport und dem Breitensport in Wahrheit keinen guten Dienst.

Ich weiß, dass die Spitzensportler alle hart trainieren, aber dann nur wegen Sekunden­bruchteilen entweder am Stockerl stehen und damit in der strahlenden Sonne, im strahlenden Licht, zum Teil auch finanziell im strahlenden Licht – oder im tiefen Schat­ten des Mittelfelds. Es wird daher immer nach neuen Substanzen verlangt, um sozusa­gen diesen Kick aufs Stockerl zu schaffen. (Bundesrat Mayer: Bei der Gamsbart-


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