11.48

Bundesrat Ernest Schwindsackl (ÖVP, Steiermark): Geschätzter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Damen und Herren zu Hause via Livestream! Die Redezeiten sind jetzt ja kaum mehr zu unterbieten, auch ich werde mich ent­sprechend kurz halten, damit vielleicht andere wesentliche Dinge genauer besprochen werden können.

Glück ist kein Naturzustand, Gesundheit auch nicht – das ist eigentlich tagespolitisch sehr aktuell. Nicht jeder, der gesund ist, ist glücklich – solche Leute soll es auch geben –, und nicht jeder, der krank ist – natürlich gegendert: auch jede –, ist unglück­lich. Wer aber öfter glücklich ist, wird seltener krank und lebt länger – hoffentlich. Eckart von Hirschhausen hat das vor einigen Jahren in einem seiner Bücher nie­dergeschrieben, ohne zu wissen, was sich jetzt in diesen Tagen und Stunden tut.

Ich glaube, gerade auch, was hier heute als Beschluss vorliegt, nämlich dass der Familienrichtsatz speziell für Ehepaare korrigiert wird – die Zahlen wurden schon alle genannt, 28 173 betrifft es ganz konkret –, kommt wirklich der Gruppe zugute – und das ist ein wesentlicher Punkt des Beschlusses –, die es nicht nur verdient, sondern der es auch zusteht. Diese Reparatur, von der heute schon gesprochen wurde, war eine sehr wichtige und gute Entscheidung.

Ich würde sagen, es ist ein guter Tag – von glücklich kann man heute nicht reden. Für diese Gruppe ist das sicherlich ganz, ganz wesentlich, weil es doch um ein Netto­einkommen von 35,92 Euro geht.

Wir, die Seniorenverbände – ich komme ja vom Seniorenbund Steiermark und bin Obmann in der größten Stadt Österreichs, in Graz; wie Sie wissen, ist Wien ja ein Bundesland – haben speziell bei dieser vorigen Regelung einige oder sehr viele Kritikpunkte wahrgenommen. Es war auch zu verstehen, dass es dann zu einer Änderung gekommen ist. Ich glaube, es ist auch wichtig, dass wir vonseiten der ÖVP-Fraktion heute diese Zustimmung geben.

Gestatten Sie mir zu sagen, dass wir als Österreichische Volkspartei speziell die Diskussion über Jung gegen Alt nicht so stehen lassen wollen und auch nicht führen möchten! Das Ausspielen Junger gegen Ältere darf nicht stattfinden.

Ich darf kurz noch einen Exkurs in die Landeshauptstadt Graz machen: Dort leben immerhin – Stand gestern, ich hoffe, das bleibt so – 27 über 100-Jährige relativ rüstig und humorvoll, davon 26 Frauen und ein Mann. Dies spiegelt also die Lebens­erwartung von uns Männern wider. Darüber sollte an einem Tag wie heute auch ein bisschen geschmunzelt werden: Eine 103-jährige Dame antwortete bei der Verab­schiedung des gratulierenden Grazer Bürgermeisters auf seine Worte: Ich hoffe, dass ich Ihnen auch zum 104. Geburtstag gratulieren kann!, Folgendes: So wie Sie aus­sehen und wie ich Sie heute einschätze, werden Sie das schon erleben! (Allgemeine Heiterkeit.) – Bürgermeister Nagl ist 55 Jahre jung und auch sehr sportlich und jung aussehend.

Für die jetzt auf die Welt kommende Generation – ich werde in ein paar Tagen das erste Mal Großvater – wird eine Lebenserwartung von 110 bis 115 Jahren prognos­tiziert. Das hat schon etwas Besonderes und zeigt, dass sich hier in Zukunft noch mehr tun wird.

Wir brauchen die Jugend, wir brauchen die Älteren, und nur gemeinsam werden wir die Herausforderungen meistern. Ich glaube, es ist ganz wesentlich, dass vor allem Fragen, die immer wieder diese Spaltung herbeiführen, möglichst gut und schnell aus­diskutiert werden, damit wir der Zukunft, und zwar vor allem einer guten Zukunft, ge­nerationsübergreifend wohlwollend entgegensehen können.

Ich wünsche Ihnen vor allem: Bleiben Sie gesund!, und schließe mit einem steirischen Glück auf! (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Lackner.)

11.52