20.36

Bundesrat Marco Schreuder (Grüne, Wien): Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Es ist wirklich schon spät und wir befinden uns in der Debatte zum letzten Tagesordnungspunkt mit Wortmel­dungen, daher möchte ich mich kurz fassen.

Erlauben Sie mir aber zu sagen, dass es schon sehr mustergültig ist, wie man mit einer sehr diversen Branche mit so unterschiedlichen Bedürfnissen und so unterschiedlichen Strukturen, wie die Kunst und Kultur sie darstellt, adäquat umgeht! Es stehen Töpfe offen, es kann Hilfe beantragt werden, vom kleinen selbstständigen Künstler, der sonst bei allen anderen Töpfen keine Chance hatte, irgendetwas zu beantragen, bis zu den großen Kulturbetrieben, wo jetzt noch – so viel auch zur Gutscheinlösung – ganz viele Tickets im Umlauf sind, weil sie einfach immer noch gültig sind.

Ich bin davon überzeugt, dass ganz viele Österreicherinnen und Österreicher bereit sind, zu warten, bis wir alle wieder ins Theater, ins Konzert, in die Stadthalle oder sonst wohin gehen können. Ich vermisse es genauso wie Sie, ich bin ein begeisterter Besucher von Kulturveranstaltungen. Der Aussage, es finde nichts statt, möchte ich allerdings wider­sprechen. Es gibt gerade durch die Coronakrise sehr viel innovative Kunst und Kultur, die derzeit stattfindet, und wenn man genau schaut und sucht, findet man da Großarti­ges.

Die Fonds, die wir gegründet haben, zum Beispiel der Künstler-Sozialversicherungs­fonds, sind sehr erfolgreiche Modelle gewesen, vor allem für die, die woanders keine Hilfe gefunden haben. Ich möchte auch die Überbrückungsfinanzierung für Künstlerin­nen und Künstler, die bei der SVS angesiedelt ist, wirklich extra betonen. Da sind bisher schon 45 Millionen Euro an Soforthilfen ausgeschöpft worden, und die Leute haben wirk­lich nicht lange warten müssen. Nach zwei bis drei Werktagen haben sie ihre Hilfe ge­habt, und ich finde, das ist eine gute Sache. Dem kann man getrost zustimmen.

Was die Gutscheinlösung anbelangt, verstehe ich, dass man das auch anders sehen könnte. Jetzt ist es aber alternativlos, wir müssen das machen. – Vielen Dank. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

20.38

Vizepräsidentin Mag. Elisabeth Grossmann: Es liegt der Wunsch zu einer Stellung­nahme von Frau Staatssekretärin Mag.Andrea Mayer vor. – Bitte, Frau Staatssekre­tärin.