10.23

Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Mag. Werner Kogler: Zu allen Vorrednern und Vorrednerinnen wieder, gerade auch zum letzten Beitrag: Ja, das ist richtig, das darf man verlangen, nämlich schrittweise Öffnungskonzepte für den Sport. Das ist völlig richtig. Diese liegen auch vor. Sie sind schon davor vorgelegen, aber sie wurden bei dem hier angesprochenen Sportgipfel auch mit Sport Austria und den Dach- und Fachverbänden akkordiert.

Die Schrittfolge – natürlich je nach Infektionsgeschehen und immer in mehreren Wo­chenabständen – wäre ja genau Folgende: Wir beginnen jetzt aus all den Gründen, die hier genannt wurden, in diesen Möglichkeiten, die beschrieben wurden, mit den Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre. Da unterstellt werden darf, dass die meisten oder viele in die Schule gehen, dort schon zumindest einmal, die Jüngeren sogar zweimal in der Woche getestet wurden, geht das umso einfacher. Das wird sich im Schulbetrieb – das ist Sache des Bildungsministers – noch verdichten und erhöhen.

In der Folge ist dann aber auch verstärkt – natürlich mit Eintrittstests – tatsächlich daran gedacht, dass man outdoor die Kontaktsportarten zulassen kann – na selbstverständ­lich. Da muss aber die Testkonzeption genau eingehalten werden, denn was wir nicht vergessen dürfen, ist, dass die Tests für sich genommen auch noch nicht das allein selig Machende sind.

Genau so wird es im Übrigen in Vorarlberg im Modellversuch gemacht. Das ist eine her­vorragende Konzeption, ich habe das selbst mit Landeshauptmann Wallner mit ab­schließen dürfen. Die Schnelltests, die man auch selbst anwenden kann, sind für eine Dauer von 24 Stunden eine gute Eintrittskarte, die Antigentests für 48 Stunden, und mit den PCR-Tests gibt es jetzt die Chance, dass man auch mit einem 72 Stunden alten Test zu allen möglichen – nicht nur im Sport, im Übrigen – Veranstaltungsbereichen Zu­tritt erlangt. Das wird dort genau so im wahrsten Sinne des Wortes ausprobiert, und das ist auch gut so.

Dort wird man auch Erkenntnisse gewinnen, wie das schrittweise weitergehen kann, denn wir dürfen natürlich nicht vergessen: Das Infektionsgeschehen müssen wir trotz­dem im Auge behalten. Leider ist es nicht richtig – das sagt ja jeder Bereich von sich, ich muss das einfach so wiedergeben –, dass es im Sport nicht zu Ansteckungen kommen kann. Das ist einfach so. Gerade von den angesprochenen Fitnessstudios wissen wir das, aber auch da soll es eben mit diesen Testkonzepten weitergehen. Zu den letzten Schritten wird ganz am Schluss indoor mit Kontakt gehören, wenn das Infektionsge­schehen nicht steigt und die Testeinrichtungen auch entsprechend funktionieren.

Das sind enorme Herausforderungen, und da – Stichwort föderales Gremium – sind wir sehr stark auf die Bundesländer angewiesen, weil diese ja diese Testangebote sicher­stellen müssen. Eine Spur anders ist es bei den Schnelltests, aber da geht es schon darum, sie so zu organisieren, dass sie auch eine gewisse Sicherheit bieten. Wir haben nichts davon, wenn sie eine deutlich geringere Sicherheit bieten, sei es, weil es An­wendungsprobleme gibt, seien es technische Dinge oder weil sie auch missbrauchs­anfällig sind. Genau das wird jetzt alles vorangetrieben, damit wir auch die Sicherheits­stufen erhöhen können – hundertprozentige Sicherheit gibt es eh keine – und mit gutem Gewissen und in diesem Sinne Verantwortung dafür übernehmen, dass wir uns darauf verlassen können.

Was die Tests insgesamt betrifft – es sind schon ein paar Zahlen genannt worden –, ist es richtig – und deshalb verstehe ich diese Einwände nicht –, dass diese seit vielen Wochen, eigentlich schon seit vor Weihnachten, in einer Anzahl vorhanden sind, wie wir das sonst eigentlich fast nirgendwo vorfinden. Insofern ist da jetzt schon viel geleistet worden. Ich kenne das aus den Verhandlungen und Gesprächen mit den Landeshaupt­leuten. Überall dort, wo man das noch braucht, muss auch die Kapazität erweitert wer­den. Daran wird mit Hochdruck gearbeitet. Jetzt kommt dazu, dass gleichzeitig überall die Impfstraßen et cetera auch wieder von den Bundesländern aufgebaut werden – die da sehr, sehr viel leisten, das muss man auch erwähnen. Das muss man alles in der Zusammenschau sehen. Deshalb: schrittweise, wie ich es skizziert habe, mit Vorsicht – ich glaube, so können wir vorankommen.

Im Übrigen ein Letztes, weil es immer wieder angesprochen wurde: Es ist nicht so, dass nichts möglich wäre. Ich weiß schon, dass es im Winter nicht so witzig ist, aber jetzt, wo es schon ein paarmal schön war – auch da ist etwas zu korrigieren –: Natürlich kann man am Tennisplatz im Freien Tennis spielen, und zwar schon die ganze Zeit. Das ist über viele Wochen eigentlich nie zugedreht worden, ganz im Gegenteil. (Bundesrat Stei­ner: Am Tennisplatz! Ein Wahnsinn, der Minister weiß nicht, wann ein Tennisplatz offen ist!)

Skifahren und auch Eislaufen et cetera wurden hier in den Raum geworfen: Das ist ge­nau dieser Logik gefolgt, dass diese Sportarten selbst Einzelsportarten sind. Es ist doch völlig logisch, dass man das so angeht. Dass es dann da oder dort, am Anfang zu­mindest, unliebsame Bilder gegeben hat, hat mit den Aufstiegshilfen zu tun gehabt. Wir kennen das Problem. Auch dort haben wir aber immer Öffnung und das Eingehen eines leichten Risikos mit verschärften Maßnahmen kombiniert. Ich glaube, das war das ein­zige Mal und am schnellsten in Europa, dass FFP2-Masken für Freizeit und Sport damals schon am Weihnachtstag verpflichtend vorgeschrieben wurden, weil man eben gesagt hat: okay, Aufstiegshilfen, Gondeln – typischerweise halbe Besetzung plus FFP 2-Mas­ken. Dieses Risiko nehmen wir in Kauf, damit sich die Menschen selber im Einzelsport – beim Skifahren den Hang hinunter – betätigen können. Dann müssen sie den Hang unter Sicherheitsvorkehrungen wieder hinaufkommen. So ist das angelegt gewesen.

Ich erinnere Sie schon daran, welcher Kritik wir in Europa, aber auch innerhalb von Ös­terreich ausgesetzt waren, weil wir das ermöglicht haben. Es wird immer eine Abwä­gungsfrage bleiben: locker bleiben, vorwärts schauen, zurückkämpfen. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei BundesrätInnen der ÖVP.)

10.30

Präsident Mag. Christian Buchmann: Die Aktuelle Stunde ist damit beendet.