18.41
Bundesrat Sebastian Kolland (ÖVP, Tirol): Ich werde es ein bisschen nach unten fahren müssen. (Der Redner fährt das Rednerpult in eine tiefere Position.) Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ja, Herr Kollege Hübner hat es gesagt: Okto TV, Radio Maria – es ist für jeden etwas dabei in unserer bunten Medienvielfalt, die wir in Österreich haben. Ich finde, dass es wichtig ist, dass wir diese bunte Medienwelt auch erhalten.
Das ist keine Selbstverständlichkeit in einer Zeit, in der vor allem die Digitalisierung unseren Medienunternehmen sehr zusetzt. Ich bin mit vielen Medienunternehmen auch beruflich in Kontakt, und die tun sich alle schwer, und zwar deshalb, weil diese Geschäftsmodelle, die ja über Jahrzehnte funktioniert haben, derzeit aufgrund des sich ändernden Medienkonsumverhaltens so nicht mehr funktionieren. Die sind alle auf der Suche nach anderen tragfähigen Modellen. Ich bin schon der Meinung, dass wir gerade in dieser Phase, in der sie eben dabei sind, neue Modelle zu entwickeln, schauen müssen, dass wir diese Medien unterstützen.
Es ist nun einmal so, die Medienwelt ändert sich: Was früher das Fernsehen war, sind heute Youtube, Amazon Prime, Netflix, was früher Radio war, sind heute Podcasts. Auch Nachrichten werden nicht mehr über Zeitungen bezogen, sondern über Facebook, über Whatsapp, über Telegram-Gruppen, das heißt, es ist einiges im Umbruch. Viele Medien kämpfen mit dieser Entwicklung, und gerade deshalb ist es wichtig, da zu unterstützen.
Der Kollege hat es erklärt, diese Förderung für Nichtkommerzielle, die von 3 auf 5 Millionen Euro aufgestockt wird, ist auch sehr zielgerichtet. Das Geld kommt durchaus dort an, wo es benötigt wird. Es geht nicht um große Medienkonzerne, sondern es geht um kleine regionale Medieninitiativen. Die sind schon wichtig, vor allem auch deshalb, weil das für Jugendliche, für Schülerinnen und Schüler oftmals die erste Möglichkeit ist, mit der Medienwelt in Kontakt zu kommen, und zwar nicht nur passiv, sondern aktiv. Da haben sie die Möglichkeit, oftmals das erste Mal auch wirklich Medieninhalte zu produzieren und selbst Nachrichten zu machen.
Es gibt viele Initiativen auch auf Ortsebene. Wenn man sich anschaut, das ist sehr spannend, woher viele Moderatorinnen und Moderatoren, die wir durchaus auch kennen, die bei großen TV-Sendern wie ORF, ATV, Puls 4, ServusTV sind, kommen, dann sieht man, dass sehr viele ganz am Anfang bei solchen Initiativen begonnen haben. Also da hat man durchaus die Möglichkeit, das journalistische Handwerk zu erlernen, und deshalb ist das auch für die Demokratie- und Medienbildung wichtig, dass es diese Angebote weiterhin gibt. Deshalb: Schauen wir darauf, dass diese Vielfalt erhalten bleibt, und erteilen wir der Novelle und der Aufstockung des Fonds die Zustimmung! – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
18.44
Präsidentin Korinna Schumann: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Eva Prischl. Ich erteile ihr dieses.