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Bundesrätin Klara Neurauter (ÖVP, Tirol): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuhörer und Zuseher hier und zu Hause! (Bundesrat Schennach: Man hört nichts! – Rufe bei der SPÖ: Tonanlage!) Licht ins Dunkel: Seit 50 Jahren steht diese Institution für Menschlichkeit und Solidarität. Da kann man nur den Spendern danken und allen gratulieren und danken, die sich ehrenamtlich für diese Sache seit so vielen Jahrzehnten einsetzen. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

In diesen Jahrzehnten wurden unterschiedlichste Sozial- und Inklusionsprojekte mit dem Ziel gesellschaftlicher Teilhabe verwirklicht. Anlässlich des Jubiläums hat sich die Bundesregierung entschlossen, die im Zeitraum von 18. November bis 24. Dezember eingehende Spendensumme zu verdoppeln, um ihre Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Diese einmalige Sonderzuwendung darf nur für Projekte für Menschen mit Behinderungen und sozial benachteiligte Menschen verwendet werden. Sie muss bis 31. Dezember 2028 abgerechnet werden.

Leider gibt es auch in unserem Land immer wieder Situationen, in denen man nicht helfen kann, obwohl wir ein an sich sehr gut gespanntes soziales Netz haben. Es dauert manchmal zu lange, bis auf bürokratischem Weg Hilfe kommt. Wenn man die unendlich lange Liste der Projekte betrachtet, denen durch Licht ins Dunkel geholfen worden ist, sticht vor allem eine Sache heraus, nämlich die Soforthilfe. Die Soforthilfe sticht heraus, weil sie einzelnen Menschen zugutekommt, die in einer unvorhergesehenen Notlage Hilfe brauchen. Die großen, oft Regionen übergreifenden besonderen Projekte für Menschen mit Behinderungen haben durch diese Aktion außergewöhnliche Förderung erhalten, deshalb kann man es nicht hoch genug schätzen, dass – als Zeichen mensch­lichen Zusammenhalts – Beträge gespendet werden, mit denen nach genauer Überprüfung und Kontrolle zielgerichtet und unbürokratisch dort geholfen wird, wo die öffentliche Hand nicht hinkommt.

Wie meine Vorrednerin möchte auch ich einen Gesichtspunkt nicht unerwähnt lassen, nämlich dass man mehr mit behinderten Menschen spricht und sie fragt, was ihre Bedürfnisse sind. Gott sei Dank gibt es – nicht ohne Grund – seit einiger Zeit Bestrebungen, mehr Betroffene zu Wort kommen zu lassen. Es ist wirklich wichtig, immer wieder auf ihre Bedürfnisse hinsichtlich Barrierefreiheit hinzuweisen, weil das im Alltagsleben von uns allen oft untergeht. Gerade in diesem Punkt ist Licht ins Dunkel besonders zu danken, weil diese Institution mit großer medialer Präsenz auf verborgene Barrieren hinweist, die Lebensrealität von Menschen mit Behinderungen und auch die Barrieren in unseren Köpfen aufzeigt. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesrät:innen der Grünen.)

Licht ins Dunkel ist eine gewaltige Marke, bei der man auf Anhieb weiß, worum es geht. Aber alle diese Überlegungen – ob man Licht ins Dunkel even­tuell umbenennen sollte oder Ähnliches – sind zweitrangig, wenn es darum geht, Menschen mit Behinderungen zu helfen. Wir können stolz darauf sein, dass in unserem Land mit großem Einsatz für den guten Zweck gespendet wird – auch im Wissen, dass da alles korrekt abläuft.

Ich möchte auch ausdrücklich noch einmal erwähnen, dass der ORF von diesen Spenden natürlich keinen Cent bekommt.

Menschen mit Behinderungen brauchen kein Mitleid, sie wollen Akzeptanz und jene Unterstützung, die sie befähigt, ihre Behinderungen auszugleichen, um ihr Leben möglichst selbstbestimmt leben und ihre Berufswünsche wie auch ihre kulturellen oder sportlichen Neigungen und Talente ausüben zu können.

Ich danke der Bundesregierung, dass sie vor Weihnachten diese Initiative ergriffen hat und durch ihre Bereitschaft, zum Jubiläum von Licht ins Dunkel die Spenden zu verdoppeln, vielleicht noch mehr an Spendenbereitschaft erreicht hat.

Nun wurde abgerechnet, jetzt haben wir den genauen Betrag. Heute können wir den genauen Betrag beschließen, worum ich Sie alle bitte. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

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