12.13

Bundesrat Klemens Kofler (FPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Kollegen aus dem Bundesrat! Liebe Freunde hier und zu Hause! Grüß Gott! Das Grundproblem ist, dass die Kassenverträge der Ärzte nicht lukrativ genug sind. Ein Arzt könnte sein Einkommen auch nur verbessern, indem er eben mehr Patienten hätte. Ein Arzt braucht acht Patienten in der Stunde, um den gleichen Lohn wie ein Auto­mechaniker zu haben. Ein Arzt kann aber nicht acht Patienten in der Stunde behandeln, das würde der Sache nicht guttun, da ginge Quantität vor Qualität.

Ein praktischer Arzt braucht auch noch eine Hausapotheke, damit er überhaupt wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Eine Hausapotheke zu betreiben ist selbstverständlich sinnvoll. Gerade auf dem Land brauchen wir diese Haus­apotheken, das will ich nicht in Abrede stellen. Das Betreiben einer Haus­apotheke bedeutet aber zusätzliche Arbeit, und man kann einen Arzt nicht quasi damit locken, dass er mit einer Hausapotheke mehr verdient, denn er muss ja gleichzeitig auch noch seine andere Arbeit machen. – Das kann man jetzt zusammenfassend so sagen.

Wir haben natürlich auch ein massives Problem mit der Abwanderung. Viele Ärzte arbeiten in anderen Ländern, in denen sie wesentlich besser bezahlt werden. Wir brauchen überhaupt mehr Ärzte, und deswegen sollten wir über die Aufnahmetests an unseren Universitäten nachdenken. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir brauchen mehr Ärzte, also brauchen wir auch mehr Studenten. Natürlich ist all das eine finanzielle Frage, also eine Geldfrage. Ich möchte aber nicht, dass gerade bei der Gesundheit und bei der gesundheitlichen Vorsorge gespart wird.

In diesem Zusammenhang möchte ich einen Vergleich ziehen: Wenn man mit seinem Auto wegen des jährlichen Pickerls in eine Werkstätte fährt, dann wird das Auto von vorne bis hinten auf der Hebebühne mit modernster Technik ungefähr 1 Stunde lang ordentlich angeschaut, etwa ob da ein Rostfleck ist et cetera. Wenn man hingegen als Mensch zu einem Arzt kommt, dann schaut dich dieser vielleicht 5 Minuten an und sagt dann: Der Nächste bitte! – Zack, weg bist du! So kann das nicht sein! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich habe überhaupt nichts gegen Autos. Im Gegenteil: Ich mag Autos! Ich fahre auch Motorrad, und das sehr gerne. Ich möchte aber schon sagen: Ein Auto besteht in Wahrheit aus Blech und Plastik. Der Mensch aber ist das Maß aller Dinge. Der Mensch ist das Schönste, was dieser Planet jemals hervorgebracht hat. – In diesem Sinne: Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

12.16

Vizepräsident Mag. Franz Ebner: Danke, Herr Bundesrat.

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Markus Steinmaurer. Ich erteile ihm dieses.