19.39

Bundesrat Marco Schreuder (Grüne, Wien): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Jetzt bin ich wieder der vierte Redner, und es ist im Grunde zum Thema alles gesagt worden, was zu sagen ist. Ich möchte allerdings doch noch zu ein paar Punkten etwas sagen, weil ich ja selbst Podcaster bin. (Heiterkeit des Bundesrates Himmer. – Bundesrätin Schumann: Werbung, Achtung Werbung!) Mein Podcast ist nur ein bisschen zu nerdig und für eine zu kleine Zielgruppe, als dass ich da in die Förderrichtlinien reinkommen würde. (Bundesrat Schennach: Vorsicht, Wer­bung! – Zwischenruf bei den Grünen.) Das können Sie aber gerne ändern. „Merci, Chérie“ heißt er, wenn ihr abonnieren wollt. (Bundesrat Schennach: ... Wer­bung!) Es geht um den Eurovision Song Contest.

Eine harmlose Werbung. Nein, Podcast ist aber tatsächlich, das möchte ich jetzt schon sagen, ein sehr, sehr schönes Medium (Bundesrat Schennach: Bitte streichen, es ist Werbung!) für ganz viele Menschen, um genau das zu tun, was man in den Massenmedien oder auch in den öffentlich-rechtlichen Medien oft gar nicht schafft, nämlich dass man für ein ganz gezieltes Zielpublikum ein ganz spezielles Thema stundenlang fachgerecht aufarbeiten kann. Das ist wirklich das Großartige an diesem Medium, dass das funktioniert und dass es dafür einen Raum gibt. Deswegen finde ich es auch so wichtig, dass man auch medienpolitisch sagt: Ja, das ist eine Medienform, die wir auch unterstützen. Das ist eine Medienform, die wir gut finden.

Deswegen kann ich es nur unterstützen, dass wir hier sagen: Ja, diesen Audio­podcastformaten geben wir eine Zuwendung in der Höhe von 500 000 Euro.

Ich möchte als zweiten Punkt nur noch etwas erwähnen, was auch Kollege Schennach gesagt hat, weil ich das für wirklich wichtig halte – deswegen habe ich auch kaum Verständnis dafür, dass man dagegen sein kann –: Ich war sehr, sehr lange die grüne Stimme im Publizistikbeirat. Wir konnten damals sehr, sehr spannenden Medien helfen, die wir sonst in unserer demokratischen Medienvielfalt, die wir brauchen, gar nicht hätten, weil sie auf solch eine Hilfe angewiesen sind. Kaum war irgendwo anders eine Unter­stützung vorhanden, gab es das Problem, dass das dann nicht mehr gegangen ist. Dann mussten die sich überlegen: Wo reiche ich ein? Das war verbunden mit hoher Unsicherheit. Das sind kleine Medien, die teilweise wirklich von der Selbstausbeutung leben. Das war wirklich ein großes Problem. Dass die jetzt eine Publizistikförderung bekommen können und gleichzeitig bei einer anderen Einheit – bei einem Bezirk, bei einer Gemeinde, bei einem Land oder auch bei der Qualitätsjournalismusförderung oder aber, weil sie auch einen Podcast machen, zusätzlich bei der Podcastförderung – einreichen können, halte ich für richtig. Deswegen kann man da nur zustimmen. – Danke schön. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

19.42

Vizepräsident Dominik Reisinger: Danke sehr.

Frau Bundesministerin Raab hat sich zu einer Stellungnahme zu Wort gemeldet. – Bitte.