13.49
Bundesrat Mag. Bernhard Ruf (ÖVP, Oberösterreich): Werter Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuschauerinnen und Zuschauer hier im Saal und vor den Bildschirmen! Liebe Frau Kollegin Hahn, ich rufe Ihnen zu: Fürchten Sie sich nicht!, beziehungsweise: Fürchte dich nicht! Diese Angst, die da geäußert wurde, ist unbegründet. (Bundesrätin Schumann: Welche Angst? – Bundesrätin Hahn: Wir werden es beobachten! – Zwischenruf des Bundesrates Schennach.)
Na ja, jetzt kommt da wirklich ein Digitalisierungspaket, das viel erleichtert und viel Nutzen für die Schüler:innen, für die Lehrer:innen und für die Eltern bringt, und dann kommen wieder sozusagen die ängstlichen Unkenrufe. (Bundesrätin Hahn: Aber dann muss man es konkretisieren! Dann muss man es konkretisieren, damit ...!)
Wie haben Sie, Herr Minister, es im Nationalrat so schön auf den Punkt gebracht? – Wir „entwickeln konsequent weiter und nutzen den Schwung, den uns die Möglichkeit der Digitalisierung bietet“. Wir haben ja Gott sei Dank in unserem Land in vielen Bereichen gute Beispiele für die erfolgreiche Implementierung von Digitalisierung zum Vorteil und zum Nutzen der Bevölkerung, etwa beim Digitalen Amt, mit dem wir alle ungehindert Zugang zum Parlamentsserver haben, oder bei Finanzonline, das wirklich viele Vorteile bietet – nicht nur bei der Auszahlung des Klimabonus.
Dass diese Digitalisierung nun auch Einzug in die Schulbürokratie hält, ist absolut begrüßenswert. Es ist erfreulich dabei, dass das nicht so von heute auf morgen passiert, sondern in Pilotprojekten schon ausgelotet wurde. Ich freue mich als ehemaliger Klassenvorstand, der die Mühen des Schulalltags und vor allem des Schulanfangs zur Genüge kennt, dass der digitale Schülerausweis und die Bündelung der diversen Daten auf dem Bildungsserver für alle Lehrerinnen und Lehrer, für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Eltern Erleichterung schaffen. (Beifall bei der ÖVP.)
Sie alle werden sich freuen und sich auch davon überzeugen können, dass nicht diskreditierende und lügendurchtränkte Polemik, sondern konstruktive Arbeit für unsere Gesellschaft diese auch weiterbringt und besser macht.
Nun noch zur Reform der vorwissenschaftlichen Arbeit: Seit 2012 ist die vorwissenschaftliche Arbeit in den Gymnasien verpflichtend; ihr Vorläufer war die FBA, die Fachbereichsarbeit, die freiwillig war. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter: Wir entwickeln die vorwissenschaftliche Arbeit weiter, weil eben in den vielen Jahren die Erkenntnis gewonnen wurde, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler diese vorwissenschaftliche Arbeit als Vorbereitung für die Universität nutzen beziehungsweise gut machen können.
Das heißt, ab jetzt ist es freigestellt, ob eine vorwissenschaftliche Arbeit verfasst wird. Ein Schüler, ein Maturant kann die VWA machen oder er kann jetzt neu auch eine sogenannte Projektarbeit machen – eine forschende, eine künstlerische oder eine gestaltende Projektarbeit – mit digitalen Medien oder auch in einem analogen Medienformat für die Anhänger der analogen Kreidezeit. (Bundesrätin Schumann: Mein Gott! Die alten Leute sind in der analogen Kreidezeit?)
Man kann aber statt der Arbeit alternativ auch ein schriftliches Klausurfach wählen oder auch eine zusätzliche mündliche Prüfung machen. Das heißt, wir haben da wirklich ein breites, vielfältiges - - (Bundesrätin Schumann: Das sagen wir den Pensionist:innen, dass sie in der analogen Kreidezeit sind! – Zwischenruf des Bundesrates Kofler.) Ich habe jetzt auf die FPÖ angespielt, weil die ja die Digitalisierung der Schulen nach schwedischem Vorbild oder Nichtvorbild sozusagen fordert.
Das heißt, wir haben da wirklich ein breites, vielfältiges Angebot für die Maturantinnen und Maturanten.
Herr Minister, herzlichen Dank für dieses Paket zum Nutzen unserer Schulen und zum Nutzen unserer Menschen. – Danke vielmals. (Beifall bei der ÖVP sowie der Bundesrätin Kittl.)
13.53
Präsident Mag. Franz Ebner: Vielen Dank, Herr Bundesrat.
Ich begrüße natürlich Herrn Bundesminister Martin Polaschek sehr herzlich bei uns im Bundesrat. – Herzlich willkommen! (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen sowie der Bundesrätin Sumah-Vospernik.)
Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Markus Leinfellner. Ich erteile ihm das Wort.