RN/26
11.13
Bundesrätin Antonia Herunter (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrter Herr Vizepräsident! Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauer! Auch liebe Zuschauer auf Tiktok! Ich hatte das Vergnügen, vor ein paar Wochen auf Tiktok mit einer Forderung nach einem Verbot für Kopftücher für unter 14-Jährige viral zu gehen. Ich sage auch gleich, warum mir das so ein Anliegen war: weil ich finde, dass Mädchen und Frauen in Österreich selbstbestimmt leben sollen und wir ihnen das soweit es geht auch ermöglichen sollen. (Allgemeiner Beifall.) – Dass ich heute auch Applaus von der FPÖ bekomme, damit hätte ich nicht gerechnet. Merken Sie sich das für später!
Ein Kopftuchverbot bis 14 Jahre ermöglicht, dass man sich einmal orientiert. So, wie in den Orientierungsklassen zunächst einmal ein bisschen Eingewöhnung geboten werden soll, gibt das einfach eine gewisse Freiheit.
Wir haben aber in Österreich auch ein sehr hohes Gut, nämlich die Religionsfreiheit, die auch sehr viele Rechte zuspricht. Und man kann das alles nicht universell allen sofort absprechen, nur weil man vielleicht nicht ganz einverstanden damit ist, denn Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit, das bedeutet auch, dass man ein bisschen etwas aushalten muss.
Um mich ganz kurz zu halten, vielleicht abseits dieser Symbolpolitik des heutigen Entschließungsantrages: Wenn Sie für junge Mädchen und junge Frauen wirklich etwas tun wollen, liebe FPÖ, dann überlegen Sie sich doch, wie Sie diese jungen Frauen emanzipieren können, wie Sie sie unterstützen können, anstatt zum Beispiel junge Frauen in Führungspositionen hinterrücks als zum Beispiel Stadträtin abzuwählen – wenn sie gar nicht dabei sind! (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesrät:innen der SPÖ.)
Überlegen wir uns doch, wie wir positive Rollenbilder für junge Mädchen und Frauen in Österreich schaffen können, wie wir Vorbilder sein können, anstatt immer nur zu sagen, was nicht geht! – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)
11.15
Vizepräsident Günther Ruprecht: Danke, Frau Kollegin.
Ich begrüße sehr herzlich bei uns im Plenum Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl und Herrn Staatssekretär Jörg Leichtfried. – Herzlich willkommen!
Weitere Wortmeldungen liegen mir dazu nicht vor.
Wünscht noch jemand das Wort? – Kollege Spanring, bitte.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 65 Abs. 2 GO-BR autorisiert.