1606/J-BR BR
der Bundesräte Dr. d‘Aron, Dr. Bösch
und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend die Privatisierung der Brief - und Paketbeförderung der Post
Das Poststrukturgesetz sieht eine Privatisierung der einzelnen Bereiche und auch der
Brief - und Paketbeförderung der Post vor.
In diesem Zusammenhang richten die unterzeichnenden Bundesräte an den Herrn
Bundesminister für Finanzen nachstehende
 

Anfrage


 
1. Sehen die Unternehmenskonzepte der PTA für den Bereich Brief - und
Paketbeförderung aufgrund der Privatisierung einen Personalabbau vor und wenn ja,
in welchen Bereichen und in welchem Ausmaß?
2. Wie ist der Personalabbau konkret für die Bereiche der Brief - und Paketbeförderung
(Schalterdienst, Zustelldienst, Verteildienst und Verwaltung) geplant (Dienstposten
und Arbeitszeit)?
3. Ist im Zusammenhang mit einem Personalabbau an die Erstellung eines Sozialplanes
gedacht und wenn ja, wie sehen die konkreten Bestimmungen des Sozialplanes aus
und ab welchem "Jahrgang" kann dieser in Anspruch genommen werden?
4. Ist eine Ausdünnung des Filialnetzes (Postämter) geplant und wenn ja, in welchem
Ausmaß und welche Standorte betreffend? Wenn nein, was sagen Sie zu
bestehenden Presseberichten über die Schließung von Postämtern?
5. Nach welchen Kriterien ist der langfristige Bestand eines Postamtes gesichert und
welche Pläne bestehen im ländlichen Raum, die erforderliche Infrastruktur für den
Kunden sicherzustellen?
6. Ist im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Brief- und Paketbeförderung an
die Einführung der kapazitätsorientierten variablen Arbeitszeit (,,KAPOVAZ")
gedacht? Ist es zutreffend, daß die beauftragte Beratungsfirma "Boston Consulting
Group" durch die Einführung flexibler kapazitätsorientierter Arbeitszeitmodelle im
Schalterbereich der Post ein Einsparungspotential von rund 1 Milliarde Schilling
errechnet hat und inwieweit bestehen Pläne, diesen Vorschlag zu realisieren?
7. Wie hoch ist der Anteil von sogenannten Dreimonatsverträgen bei der Post im
Jahresdurchschnitt? Ist es richtig, daß ein hoher Anteil dieser Verträge immer wieder
um drei Monate verlängert wird und handelt es sich Ihrer Einschätzung nach diesfalls
um Kettenverträge? Wie hoch konkret ist die Anzahl der Verlängerungen?
8. Ist eine Beteiligung der Postsparkasse an den zu privatisierenden Bereichen der Post
geplant? Halten Sie eine Beteiligung für sinnvoll? Wie stehen Sie zu den Aussagen
des SP - Abgeordneten Novotny bezüglich Strukturbereinigung der Bankenwirtschaft
und wie wird sich dies für die zu privatisierenden Bereiche der Post auswirken?
9. Wie stehen sie zum ständigen Personalabbau in den Zentralstellen der Post und zwar
hinsichtlich des langfristig angestellten Personals im Zusammenhang mit
Neuanstellungen? Wieviele Mitarbeiter wurden in den zu privatisierenden Bereichen
der Post in den Jahren 1997, 1998 und 1999 (bis inklusive März) neu angestellt und
zwar gesondert für jeden Bereich? Welche Kriterien beinhaltet das
Personalentwicklungskonzept für jeden der Bereiche, um den angestammten
Mitarbeitern die Möglichkeit einzuräumen, die notwendigen Qualifikationen zu
erwerben? Besteht dazu ein Personalentwicklungskonzept?
10. Wann konkret ist bei jedem der zu privatisierenden Bereiche mit einem Börsegang zu
rechnen, bestehen bereits private Anfragen betreffend Beteiligungen und zwar von
wem und in welchem Ausmaß?

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HTML-Dokument erstellt: Apr 19 10:19