Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 69

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So, ich komme gleich zum Schluss. Sie sind ja arme Menschen: Ihnen drückt man diese kleinen Plakate in die Hand – und diese sollen für die moderne Bahn sprechen. (Der Redner hält eine Tafel in Richtung Freiheitliche und ÖVP, auf der eine rote Loko­motive mit der Aufschrift zu sehen ist: „Konstruktion 1962“.) – Ich wollte nur noch sagen, es handelt sich dabei um einen Steuerwagen der Reihe 6010, Konstruktionsjahr 1962. (Heiterkeit bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Wenn das jene „moderne Bahn“ ist, die Sie von ÖVP und FPÖ haben wollen, dann kann ich nur sagen: Gute Nacht, Eisenbahn! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeord­neten der Grünen.)

Abschließend (der Redner blickt Richtung Galerie): Mein Gruß gilt den Eisenbahnern auf der Galerie. Glück auf! (Anhaltender Beifall bei der SPÖ.)

12.14

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Hakl. Redezeit: 6 Minuten. – Bitte.

 


12.14

Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Herr Staatssek­retär! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist das ja wirklich eine schwierige Diskussion heute – und ich sehe, es ist gut, wenn wir keine Mühen scheuen und sozusagen noch einmal mit dem kleinen Einmaleins auch für die Oppositionsparteien anfangen. (Ruf bei der SPÖ: Gerade Sie haben es notwendig! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.)

Ich beginne also wieder ganz von vorn: Wozu eine Strukturreform? (Abg. Mag. Pram­mer: Ja, ja: Wozu eine Bahn?!) – Wir machen eine Strukturreform aus zwei Gründen. Zum einen, weil die Europäische Union uns vollkommen richtig vorgibt, dass Betrieb und Infrastruktur zu trennen sind; und wir machen daher eine Strukturreform in Form einer Holding. Würden wir das nämlich nicht in Form einer Holding machen – das ver­schweigen ja Sie von den Oppositionsparteien –, wären wir dazu gezwungen, das Unternehmen ÖBB tatsächlich zu zerschlagen.

Den Güterverkehr, den Personenverkehr und die Infrastruktur zusammen zu lassen, wäre nur dann möglich, wenn die Infrastruktur-Finanzierung völlig getrennt wäre vom Unternehmen. Dann aber hätten wir eine zerschlagene Bahn. Und das wollen wir nicht! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir wollen eine funktionierende Einheit funktionierender Glieder, die in einem Team zusammenarbeiten. Und damit es ja alle verstehen: Das ist wie bei einem Fußball-Team. Es braucht die Stürmer, es braucht die Verteidiger – aber es muss zuerst einmal jeder wissen, was er zu tun hat. – Auch bei den neuen AGs gibt es deren vier, und jede dieser AGs hat, im Unterschied zu jetzt, ganz klar definierte Aufgaben, definierte Ziele – und darüber gibt es eine strategische Holding, die, wie beim Fußball der Trai­ner, die Strategie vorgibt. Alle müssen zusammenspielen, ein Team bilden, damit es funktioniert – und genau so sind die Österreichischen Bundesbahnen jetzt auch kon­struiert. (Zwischenruf bei der SPÖ. – Abg. Dr. Gabriela Moser: Ein Bahngleis ist kein Fußballfeld!) – Richtig, das Bahngleis ist ein Fußballfeld. (Ironische Heiterkeit bei den Grünen und der SPÖ.) Es muss ohne Stoppeln und ohne Wellen sein; es muss optimal hergerichtet werden – und dafür wird die Infrastruktur-Baugesellschaft sorgen: für einen Gleisweg, der funktioniert und woran endlich die notwendigen Ausbauten vorge­nommen werden (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen – die Abgeordneten Eder und Sburny: Unglaublich!), damit überhaupt die Möglichkeit besteht, die von Frau Lich­tenberger geforderte Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene vorzu­nehmen. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Eder.)

 


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