16.01

Abgeordneter Karl Schmidhofer (ÖVP): Meine geschätzten Damen und Herren! Liebe Kollegen und Kolleginnen im Nationalrat! Herr Vizekanzler und Sportminister! Geschätz­ter Herr Präsident! Liebe Zuseherinnen, Zuhörer zu Hause! Für mich war das eine turbu­lente Woche – gestattet mir, dass ich das nur in ein paar Zeilen erzähle:

Bei einer nächtlichen Sitzung, in der man sich nicht einigen kann, dabei zu sein ist mir nicht unbekannt, das ist ja in diesem Haus auch öfter so. Dann aber knapp vor Mitter­nacht gefragt zu werden, ob man Peter Schröcksnadel als Präsident im Österreichi­schen Skiverband – dem erfolgreichsten der Welt (Abg. Hafenecker: Jetzt bitte keine Gschichtln drucken!), der mit 400 Sportlerinnen und Sportlern, mit Athletinnen und Athle­ten in aller Welt in allen Disziplinen erfolgreich unterwegs ist – nachfolgen und einen Verband mit 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen will (Zwischenruf bei der FPÖ), ja, das war für mich eine große Herausforderung.

Warum? – Weil ich einerseits mein ganzes Leben lang im Ehrenamt gearbeitet habe und mir das alles bekannt war. Ich bin seit 20 Jahren im steirischen Skiverband tätig, ich war selber Vereinsobmann im Lachtal, beim Sportverein, ich bin Tourismusobmann in der Region, die übrigens vor 14 Jahren alles umgeschmissen hat und mit einem Schulden­haufen dagestanden ist, da hat man mich gebeten (Abg. Hafenecker: Halten S’ die Rede im ÖSV!), alle Couleurs – Wolfi Zanger weiß das, der kommt auch aus dem Murtal, Max Lercher und alle, die da zu Hause sind –, mitzuarbeiten. Den Verband haben wir wieder in Schwung gebracht. Es war geplant, dass ich ein Jahr dort bleibe, ich bin jetzt nach 14 Jahren noch immer Vorsitzender, im Herbst wäre es ohnehin ausgelaufen.

Jetzt komme ich dazu: Ich habe Ja gesagt. Wissen Sie – damit das auch klar ist –, was ich dafür eintausche? Ich bin Nationalratsabgeordneter – jeder weiß, was er jeden Monat auf seinem Lohnzettel stehen hat –, ich wechsle in ein Ehrenamt mit null Bezahlung. (Abg. Hafenecker: Mir kommen die Tränen!) Warum? – Nein, mir kommen nicht die Trä­nen. Sie können ruhig sagen, Ihnen kommen die Tränen. – Weil ich ein Vorbild für alle ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionäre Österreichs sein will. (Beifall bei ÖVP und Grünen. Zwischenruf des Abg. Loacker.)

Herr Vizekanzler, wir haben in unserem Sportausschuss mehrmals genau über dieses Ehrenamt und genau über diese Aufgaben gesprochen und darüber beraten, was wir diesen Funktionärinnen und Funktionären nicht alles an Auszeichnungen und natürlich Wertschätzungen entgegenbringen. Ich will mit dem Ehrenamt vorangehen, ich meine das ernst, ich werde mein Mandat nach der Sommerpause im September zurücklegen. Das habe ich dort bei der Sitzung schon gesagt, das ist für mich Voraussetzung, um den erfolgreichsten Skiverband der Welt zu führen, um für Österreich einen Beitrag zu leisten, sportlich weiterhin erfolgreich zu bleiben, ja an der Spitze zu bleiben (Zwischen­ruf des Abg. Matznetter) und das Tourismusland Österreich, das ja mit dem Sport eng verbunden ist, natürlich auch mit zu unterstützen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Grünen.)

Zum Abschluss: Herr Vizekanzler, das, was über den Sportbericht – der ist ja jetzt das Thema – referiert wurde, kann ich nur unterstreichen. Danke für die Unterstützung (Zwi­schenruf des Abg. Matznetter) – der NPO-Fonds für alle Vereine hat geholfen, der Ös­terreichische Skiverband insbesondere konnte die Sportbewerbe durchziehen, das hat den Sportlerinnen und Sportlern, den Kindern gut getan, sie konnten Skifahren lernen, den Schneesport lernen, sich bewegen.

Ich darf bitten – ich strecke in meiner zukünftigen Funktion wirklich allen die Hand entge­gen –, wirklich parteiübergreifend zusammenzuarbeiten, damit wir das bleiben, was wir jetzt mit dem Österreichischen Skiverband auch sind: der erfolgreichste Sportverband der Welt. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. Abg. Hafenecker: Die Eitelkeit ist ein Wahnsinn!)

16.05

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist der Herr Vizekanzler. – Bitte.