18.40
Abgeordneter Ing. Josef Hechenberger (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Momentan werden uns wenige Bauern zuschauen, speziell jene nicht, die Vieh halten, weil die momentan im Stall sein werden, beim Füttern und Versorgen der Tiere, weil uns als Bauern das Tierwohl sehr wichtig ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Zwischenruf bei der SPÖ.)
Ich darf zu Beginn einen Rechnungshofbericht zum Thema AMA-Gütesiegel zitieren, der den Gütesiegeldschungel generell kritisiert, aber dem AMA-Gütesiegel ein sehr gutes Zeugnis ausstellt: Es ist gesetzlich geregelt, es wird kontrolliert – ich denke, das ist entscheidend –, 94 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten kennen das Gütesiegel und acht von zehn Konsumentinnen und Konsumenten vertrauen ihm. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Meine Vorredner haben zum Teil immer wieder diskutiert – ich will neben vielen bäuerlichen Produkten einmal explizit die Milch hervorheben. Wir produzieren in Österreich zu 100 Prozent gentechnikfreie Milch – die Milch meiner Kühe liefere ich der Tirol Milch –, darüber hinaus haben wir uns dazu verpflichtet, nur europäische Eiweißfuttermittel zu verwenden. Ich denke, es ist auch einmal wichtig, im Sinne der Bauern klar zu erwähnen, was da geleistet wird.
Wenn wir nun aber das Thema Eiweiß weiterverfolgen, dann müssen wir auch darüber nachdenken, wie wir dieses Delta an Eiweiß decken. Es braucht eine Eiweißstrategie, und darüber hinaus, denke ich, braucht es auch Anreize zur Produktion. Wir als Landwirtschaft sind gerne bereit, uns weiterzuentwickeln, aber wir sind nicht bereit dazu, wenn einzig und allein die Bauernfamilien die Kosten, die Mühen und die Sorgen tragen müssen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Eines irritiert mich am Antrag der Kollegin Doppelbauer von den NEOS sehr: Einerseits will man das AMA-Gütesiegel strenger machen, will die Kosten auf die Bauern ummünzen (Zwischenruf des Abg. Loacker), und gleichzeitig sind die NEOS die, die für Mercosur sind, das es österreichischen Bauernfamilien erschwert, Lebensmittel zu produzieren, und gleichzeitig den Konsumenten mehr oder weniger Tür und Tor öffnet, dass Billiglebensmittel aus der ganzen Welt (Zwischenruf der Abg. Doppelbauer) nach Europa kommen. Ich muss wirklich sagen, das verstehe ich überhaupt nicht. Das ist der Unterschied (Abg. Doppelbauer: Das ist absurd! Das ist völlig absurd ...!) zwischen den Regierungsparteien und den NEOS: Wir wollen auch den Bauern Chancen und Möglichkeiten für die Zukunft geben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Doppelbauer.)
Heute wurde ja schon sehr oft über den Tag der Bienen diskutiert. Ich danke den Imkerinnen und Imkern und den Bauernfamilien, die die Grundlage schaffen, ganz herzlich, weil ich davon überzeugt bin, dass es gemeinsam besser geht. Aus dem Grund werden wir auch gemeinsam die Qualität weiterentwickeln und hoffen, dass die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten zu den österreichischen Lebensmitteln greifen. – In diesem Sinne herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
18.44
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Franz Eßl. – Bitte.