20.05

Abgeordnete Mag. Maria Smodics-Neumann (ÖVP): Herzlichen Dank, Frau Präsiden­tin, fürs Wort! – Hohes Haus! Zum Antrag des Kollegen Lindner von der SPÖ möchte ich folgendermaßen Stellung nehmen und vielleicht ein bisschen etwas aufklären:

Im Jahr 1974 hat die Wissenschaft festgestellt, Homosexualität ist keine Krankheit. 1992 wurde der internationale Katalog für anerkannte Krankheiten diesbezüglich korrigiert, seither gilt auch weltweit: Homosexualität ist keine Krankheit.

Kollege Lindner hat schon erwähnt, die Psychologie und die Psychiatrie lehnen inversive Therapien wie die Konversionstherapie strikt ab. Lebensberater haben in ihren gesetz­lich verankerten Standesregeln dieser Situation Rechnung getragen, und anerkannte Religionsgemeinschaften nehmen in der Ausbildung ihrer Seelsorger darauf Bezug, ha­ben Beschwerdestellen eingerichtet, die beim geringsten Verdacht aktiv werden.

Kollege Lindner hat es erwähnt, wir hatten 2019 einen einstimmigen Beschluss gefasst. Daraufhin haben Fachexperten für psychische Gesundheit und auch das Gesundheits­ministerium selbst die gültige Rechtslage für ausreichend befunden. Jetzt wird dieser Antrag dem Justizausschuss zugewiesen und kann dort sozusagen auch noch einmal auf die Rechtslage überprüft werden.

Lassen Sie mich bitte die letzten Sekunden meiner Redezeit noch für einen Satz verwen­den: Sehr geehrte Damen und Herren und Menschen diversen Geschlechts, mir persön­lich ist es vollkommen egal, wie und mit wem Sie Ihre sexuelle Befriedigung erlangen, außer das Strafgesetzbuch hat etwas dagegen. Die Hauptsache ist, dass Sie die Mög­lichkeit dazu haben, denn Sexualität gehört zu unserer Natur und stärkt auch Körper und Geist. Für mich zählt Ihre Persönlichkeit, die sagt nämlich wesentlich mehr über Sie aus. (Beifall bei der ÖVP.)

20.08

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Ewa Ernst-Dziedzic. – Bitte.