16.20

Abgeordnete Maria Großbauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Kunst ist wie Küssen, man muss es spüren, man muss es erleben, und man kann es auch nicht digitalisieren. Das hat das letzte Jahr gezeigt, weil ganz viele Dinge, die uns als Gesellschaft ausmachen, die unser Leben ausmachen, eben nicht digitalisier­bar sind, auch wenn natürlich die Pandemie einen großen und wichtigen Digitalisierungs­schub in vielen Lebensbereichen gebracht hat, auch in der Kunst und Kultur. Neue Formate sind entstanden, es gab viele Livestreams, und es gab eine Möglichkeit, sich auch zu hören und zu sehen. Trotzdem ist aber vieles eben nur analog möglich, Kunst und Kultur ganz besonders, aber auch das gemeinsame Essen und Trinken. Ein Restaurant ist mehr als Essensaufnahme, es ist ein Ort der Begegnung, es ist ein sozialer, gesellschaftlicher Ort.

Seit genau einer Woche können wir das endlich wieder tun. Ich möchte jetzt in dieser Sitzung auch einmal meine Freude ausdrücken, weil nämlich der heutige Tag auch mit dieser Sondersitzung und mit dem grünen Pass weitere Schritte ermöglicht – nämlich rasch, und das ist wichtig für uns. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Es ist wichtig, dass wir jetzt rasch voranschreiten, und es ist vor allem auch möglich. Die Zahlen lassen es zu, der grüne Pass lässt es zu. Man ist schon daran gewöhnt, dass man getestet oder geimpft irgendwo hingeht. Ich danke allen, die sich daran halten und mitmachen und auch wieder die Städte, die Orte, die Theater und Restaurants beleben.

Es ist ganz wichtig, dass wir auch bald im Juni weitere Lockerungen vornehmen können. Ich glaube, es schaut ganz gut aus, Herr Gesundheitsminister, dass wir auch für den Sommer eine Planungsperspektive schaffen können. Wie kann man im Juli, im August weiterplanen? Wie können die Kultureinrichtungen von Bregenz bis nach Mörbisch weiterplanen? Denn natürlich ist die Kultur auch ganz, ganz wichtig für den Sommer­tourismus. Dieser dürfte aber ganz gut anlaufen, es gibt eine gute Buchungslage, wie ich höre. Wir wollen also rasch vorangehen, weil wir wieder einen Aufschwung brauchen. Wir wollen diesen Aufschwung unterstützen.

Ich muss schon noch ganz kurz darauf eingehen: Ich finde es schon ein bissel eigenartig, dass sich die SPÖ und die NEOS heute hier als die großen Datenschützer aufspielen, wenn vieles jetzt auch gut geklärt ist, aber im Untersuchungsausschuss will man dann plötzlich 3 000 persönliche Daten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von Arbeit­nehmerinnen und Arbeitnehmern von der Novomatic haben. Wie das zusammenpasst, erschließt sich mir nicht. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich habe zu Beginn gesagt, Kunst ist wie Küssen, weil man es spüren und erleben muss. Ich wünsche Ihnen, dass Sie das bald wieder erleben. Ich war in dieser Woche am Montag mit meinem Sohn in der Wiener Staatsoper. Ich habe mir eine Kinderoper angeschaut, „Der Barbier für Kinder“. Das Schönste war, dass so viele Kinder so freud­voll zusammengekommen sind, Spaß hatten, Freude hatten. Das war für mich ein unglaublich schönes Erlebnis, muss ich wirklich sagen.

Und gestern erst durfte ich dabei sein, als eine österreichische Opernsängerin eine Ehrung erhalten hat. Daniela Fally aus Niederösterreich wurde zur Kammersängerin ernannt, und das war die erste Ehrung seit sieben Monaten. Das ist auch etwas, wie man Menschen wieder Wertschätzung entgegenbringen kann, indem man sie persönlich sieht, sie auch ehrt. Kammersängerin zu werden, das ist schon so etwas wie der Oscar in der Opernwelt. Ich gratuliere Daniela Fally auch ganz herzlich von dieser Stelle! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ja, Kunst ist wie Küssen, man muss es spüren, man muss es erleben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie in den nächsten Wochen und Monaten viel spüren und erleben. Ich lade Sie auch ein, als Publikum Teil davon zu sein, dass die Branche der Kunst und Kultur auch bald wieder zu ihrer Blüte zurückfindet. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

16.24

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Fürst. – Bitte.